Starnberg:Drogen aus dem Darknet

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Tutzinger Paar bestellt Amphetamine und wird verurteilt

Der Hinweis auf die Drogenkonsumenten in Tutzing kam aus Dortmund. Dort hat die Polizei im sogenannten Darknet recherchiert, ist auf diesen verschlüsselten Internet-Portalen auf einen Versandhandel mit Rauschmitteln gestoßen und hat sich auf die Suche nach den Abnehmern gemacht. Zu den Kunden, die illegal Amphetamin bestellt haben, zählte auch eine 28-jährige Frau, die nun zusammen mit ihrem 24-jährigen Ehemann wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln in Starnberg vor Gericht stand. Sie haben die Taten gestanden und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Wie ein Beamte der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck als Zeuge aussagte, hat die Tutzingerin mindestens drei Mal via Internet die synthetische Droge bestellt; zwei Mal 125 Gramm und einmal 100 Gramm. Zwei Sendungen seien angekommen, der Empfang wurde dem Paketboten jeweils per Unterschrift quittiert. Bei einer Hausdurchsuchung in der gemeinsamen Wohnung der beiden Angeklagten im November 2017 fanden die Polizisten nicht nur 115 Gramm Amphetamin, sondern auch knapp 24 Gramm Marihuana. Auf einem Plastiktütchen wurde eine DNA-Spur gesichert.

Mittlerweile nehme die Bürokauffrau keine Drogen mehr, sagte der Rechtsanwalt der Angeklagten in der Verhandlung. Beiden hielt das Schöffengericht außerdem zugute, dass sie ein Geständnis abgelegt und die Rauschmittel nur für den Eigengebrauch gekauft haben. Sieben Monate auf Bewährung lautete das Urteil für die 28-Jährige aus Tutzing. Außerdem muss sie 800 Euro an einen Kinderschutzverein bezahlen und bis Ende Juli 30 Arbeitsstunden ableisten. Ihr 24-jähriger Ehemann, der schon eine einschlägige Vorstrafe wegen eines Drogendelikts hat, wurde zu einer elfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er muss 80 Arbeitsstunden ableisten. Beiden gab Amtsrichterin Christine Conrad die Warnungen mit auf den Weg, dass Amphetamin "eine sehr gefährliche Droge ist".

© SZ vom 29.03.2019 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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