Banken:Mehr Service für Reiche

Lesezeit: 1 min

Die Commerzbank etabliert in Starnberg ein Wealth-Management-Team, das sich um Vermögen ab 350 000 Euro kümmert.

Von Otto Fritscher, Starnberg

Dass der Landkreis Starnberg nicht nur in Fernseh-Krimis der Landkreis der Reichen und Schönen ist, lässt sich auch an wirtschaftlichen Kennzahlen festmachen. Das verfügbare Haushaltseinkommen beträgt gegenüber dem Bundesdurchschnitt satte 144 Prozent, und auch die Zahl der Millionäre ist hier weit überdurchschnittlich. Klar, dass im Bankensektor ein harter Wettbewerb um die geschätzte und vor allem geldige Kundschaft herrscht. Allein acht verschiedene Geldinstitute gibt es im Fünfseenland. Die Commerzbank ist mit einer Filiale in der Kreisstadt vertreten, und diese soll weiter ausgebaut werden und auf Wachstumskurs bleiben. Dies betonten beim alljährlichen Pressegespräch Filialdirektor Roland Schelonke, der das Privat- und Unternehmerkundengeschäft verantwortet, und Daniel-André Kramer, Leiter des neu geschaffenen Wealth-Management-Teams. Es kümmert sich um Vermögen ab 350 000 Euro. Dass ein solches Team in Starnberg angesiedelt ist, sei "ein Alleinstellungsmerkmal", betonte Schelonke. Bei anderen Banken werde das Wealth-Management von München aus betreut.

Doch auch für die normale Kundschaft will die Commerzbank attraktiv bleiben. 300 Neukunden wurden im vergangenen Jahr in Starnberg gewonnen, der Großteil davon Privatkunden. "Die Kunden sind häufig von anderen Banken weggelaufen, weil sie dort auf einmal 12 oder 15 Euro pro Monat für ihr Konto zahlen müssen", sagte Schelonke. Rund 4000 Kunden betreut die Filiale jetzt. Gestiegen sind 2016 die Immobilienfinanzierungen auf 23 Millionen Euro, aber auch das Wertpapiergeschäft auf 10,9 Millionen Euro.

"Die niedrigen Zinsen nagen an Vermögen und Altersvorsorge der Sparer", sagte Schelonke. Deshalb sei es wichtig, sich um seine Geldanlage zu kümmern. Die Commerzbank in Starnberg sieht sich laut Schelonke als "Vollsortimenter", ein Begriff, der eigentlich aus der Lebensmittelbranche stammt. Die Bank betreut Privat- und Geschäftskunden, zudem bietet sie Wealth-Management an und unterhält eine eigene Immobilienabteilung. So ist auch die Zahl der Mitarbeiter um drei auf 13 gewachsen, dazu kommen zwei Auszubildende. Und dann gab es noch einen Blick in die Bankfiliale der Zukunft, die eher an einen Coffeeshop mit Wlan und Latte erinnert. Aber das ist in Starnberg noch Zukunftsmusik. In Berlin existiert eine solche Flagship-Filiale schon.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: