Starnberg:Die Pracht der Klöster, die Macht der Technik

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Am Tag des offenen Denkmals präsentieren sich im westlichen Fünfseenland sechs Sehenswürdigkeiten

Von Christine Setzwein, Starnberg

Unter das Motto "Macht und Pracht" hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz heuer den Tag des offenen Denkmals gestellt. Macht und Pracht im Kloster Andechs, ja. Aber was verbindet eine Dauerausstellung über Funde aus römischer Zeit, eine frühchristliche Kirche oder eine Erdfunkstelle mit dem Thema? Mehr, als man denkt, meint die Stiftung. Archäologen zum Beispiel lesen aus Fundstücken gesellschaftliche Unterschiede der damaligen Zeit heraus. Architektur spiegelt Machtverhältnisse wider. Moderne Technik schafft Macht. Und was gibt es prächtigeres als große historische Parks?

Das Kloster Andechs, das Wersonhaus in Gilching, der Archäologiepark in Herrsching, der Schacky-Park und die ehemalige Pfarrkirche St. Georg sowie das Radom in Raisting öffnen am Sonntag, 10. September, ihre Pforten und Türen. In Gilching wird eine Radtour zu Fundstätten aus der Zeit der römischen Herrschaft angeboten. Die dort gefundenen Objekte, wie etwa eine bronzene Öllampe, können anschließend in der Dauerausstellung "SchichtWerk - Zeitreisen im Wersonhaus" angeschaut werden. Ein römischer Imbiss rundet den Ausflug ab. Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei zehn Personen, Anmeldung werden unter Telefon 08105/25210 entgegengenommen. Treffpunkt für die zweistündige Radtour ist um 14 Uhr der Marktplatz in Gilching. Die Dauerausstellung "SchichtWerk - Zeitreisen im Wersonhaus" in der Brucker Straße 11 zeigt anschaulich die Geschichte Gilchings in römischer Zeit und im Frühmittelalter. Geöffnet ist am kommenden Sonntag von 14 bis 16 Uhr, sonst jeden zweiten Sonntag von 14 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage.

Fundamente einer frühchristlichen Eigenkirche aus Stein samt bajuwarischem Gräberfeld aus dem 7. Jahrhundert sind im Archäologischen Park in Herrsching (Mitterweg 22) zu sehen. Daneben gibt es Reste einer römischen Villa Rustica mit Steinfundament eines Badehauses. Geöffnet hat der Park von 10 bis 17 Uhr. Am Tag des offenen Denkmals werden mittelalterliche Mode, Waffen- und Kampftechnik und Bogenherstellung vorgeführt; zudem gibt es Einblicke in Färben, Wollverarbeitung, Schmuckherstellung und in eine Römische Schreibwerkstatt.

Führungen in der Wallfahrtskirche, über den Wittelsbacher Friedhof und durch die Klosterbrauerei Andechs bieten die Mönche auf dem Heiligen Berg an. Besichtigt werden können am Sonntag von 12 bis 16 Uhr außerdem der Fürstentrakt, die Heilige Kapelle und die Klosterbrennerei am ältesten Wallfahrtsort Bayerns.

Am südlichen Ortsrand von Dießen liegt der Schacky-Park, eine weitläufige Anlage mit Monopteros, Apollo-Brunnen, Obstbaumspalier, Tee- und Entenhaus, Brunnen, Teichanlage und der Villa Diana mit Garten im Stil der italienischen Renaissance. Öffnungszeiten: 10 bis 19 Uhr, Führungen gibt es um 11, 13 und 15 Uhr. Ein besonderes Juwel ist die ehemalige Pfarrkirche St. Georg in Dießen, ein spätgotischer Saalbau um 1500, der Mitte des 18. Jahrhunderts verlängert und von Johann Michael Fischer ausgestattet wurde. Das Haus ist nur am Sonntag geöffnet in der zeit von 13.30 bis 16.30 Uhr.

Technikfreunde kommen im Radom in Raisting, weitgehend im Originalzustand erhalten, auf ihre Kosten, und zwar von 14 bis 17 Uhr.

© SZ vom 06.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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