Starnberg:Der Roboter im Klassenzimmer

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Jönne Junghans (13), Kilian Grünberger (15), Amber Medl (14), Bertram Wegner, Stella Wamlek (14), Johanna Reuter (13), Thomas Fink (15), Max Woisch (13) und Max Körner (13) tüfteln gern an Robotern. (Foto: Georgine Treybal)

Am Gymnasium Starnberg gibt es seit zwei Jahren einen Wahlkurs für Wissenschaft und Technik - nun haben sich die Schüler mit ihrem Können bei einem weltweiten Wettbewerb den zweiten Platz gesichert

Von Magdalena Seidenspinner, Starnberg

Nur noch die letzten Knöpfe drücken, um das richtige Programm einzustellen - und schon surrt der kleine Roboter los. Langsam rollt er über die große Holzplatte, auf der eine bunte Folie wie eine Art Spielplan ausgerollt ist. Neben einem weißen Turm aus Legosteinen hält er an. Dabei stupst er eine gelbe Plastikstange an, die am Turm befestigt ist. Eine Klappe öffnet sich und ein kleiner gelber Legostein fällt direkt auf die Ladefläche des Roboters. "Sehr gut, Aufgabe gemeistert!", lobt Bertram Wegner seine Klasse. Die Schüler grinsen zufrieden.

Seit knapp zwei Jahren leitet Bertram Wegner den Wahlkurs Robotik am Gymnasium Starnberg. In diesem Jahr ist die Gruppe, die neben dem Coach aus zehn Schülern besteht, zum ersten Mal beim First Lego League Wettbewerb für Robotik an den Start gegangen - und hat sich prompt den zweiten Platz gesichert. Der First Lego League Wettbewerb findet jährlich statt und ist ein weltweites Projekt, bei dem nicht nur Schulklassen, sondern auch Kleingruppen zwischen sechs und zehn Personen antreten können, um ihre Fähigkeiten im Programmieren unter Beweis zu stellen. Wer gewinnt kommt in die nächste Runde, die überregional ausgetragen wird.

Die Gruppe des Gymnasiums Starnberg ist am 14. Januar an der TU München an den Start gegangen. Jedes Jahr steht der Wettbewerb unter einem eigenen Thema. In diesem Jahr: Die Beziehung zwischen Tier und Mensch. Die Teilnehmer bekommen einen Spielplan, auf dem verschiedene Ausgaben aufgebaut sind. Das Ziel ist es, einen Roboter zu bauen, der so konzipiert ist, dass er möglichst viele dieser Aufgaben lösen kann. Präzision ist dabei alles, denn für die Aufgaben hat jede Gruppe nur zweieinhalb Minuten Zeit. Die Schüler des Gymnasiums Starnberg haben es geschafft, in dieser Zeit sechs der insgesamt 17 Aufgaben zu lösen - ein sehr gutes Ergebnis, findet Coach Wegner.

Amber Medl ist schon seit zwei Jahren beim Wahlkurs Robotik dabei. Eigentlich finde der Kurs nur einmal pro Woche statt, aber in den Wochen vor dem Wettbewerb habe sich die Gruppe bis zu vier mal die Woche für mehrere Stunden getroffen, um für den großen Tag zu üben, erzählt die 14-Jährige. Amber gefällt es besonders, gemeinsam mit ihrem Team Aufgaben zu lösen und an dem Roboter zu tüfteln. Auch das ist ein Kriterium, das beim Wettbewerb berücksichtigt wird. Neben der Teamfähigkeit und den vorgegebenen Aufgaben bewertet die Jury der Homepage der First Lego League zufolge außerdem das Design des Roboters und die Forschungspräsentation, welche die Gruppe passend zum Thema des Wettbewerbs vorbereiten muss. "Wir haben in diesem Jahr eine Präsentation über Bienen gehalten und wie deren Lebensraum durch den Menschen beeinträchtigt wird, zum Beispiel durch Pestizide", erzählt Amber.

Vor dem Wettbewerb sei die Anspannung sehr groß gewesen, erinnert sich Kilian Grünberger (15). Er sei nervös gewesen, ob alles so klappen werde, wie sie es davor im Kurs geübt hatten. Und dann hat es geklappt. "Trotz der Anspannung war es ein wirklich toller Tag", sagt Kilian. "Alle haben beim Wettbewerb das gleiche Ziel, und jedes Team will einfach sein Bestes geben".

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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