Gauting/Starnberg - Regelmäßiger und öfter sollen künftig einige Buslinien im Landkreis Starnberg fahren. "Verstetigung und Vertaktung", lautet das Credo, mit dem Vertreter von MVV und Landratsamt nun durch die Gemeinden touren. "Diesmal geht es nicht darum, an kleinen Schräubchen zu drehen wie vor der jährlichen Fahrplankonferenz, sondern wir schaffen Planungsgrundlagen für die nächsten Ausschreibungsrunden", erklärte die Kreis-Verkehrsmanagerin Susanne Münster. Dabei kann sie sich auf neue Fahrgastzahlen stützen, die seit Ende vergangenen Jahres vorliegen.
Zum Auftakt der Präsentationstour hat sie zusammen mit Robert Underberg, der beim Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) für die Region zuständig ist, dem Gautinger Gemeinderat die Veränderungsvorschläge erläutert. Kommunalpolitiker und Rathausverwaltung sind ganz begeistert. "Uns überzeugt dieses Konzept", sagte Ordnungsamtsleiter Andreas Charmak am Dienstag. Gemeinderat Richard Eck (UBG), ein passionierter Zug- und Busfahrer lobte: "Man sieht, dass es immer besser wird". Vize-Bürgermeister Ludwig Groß (CSU) sprach von einer "Riesen-Verbesserung für Gauting".
Investiert wird nach dem Vorschlag zum Beispiel in die Verbindung vom Bahnhof zur Asklepios-Klinik; laut Charmak wird sie "extrem besser angebunden". Ganztägig bis in den späten Abend ist ein 30-Minuten-Takt vorgesehen. Am Sonntag fährt allerdings auch weiterhin kein Bus. Auch zum Gymnasium sind nach den Worten des Ordnungsamtsleiters zusätzliche Kurse vorgesehen. Auf der Linie 965 zwischen Buchendorf und Unterbrunn ist von 6 bis 23 Uhr ein Stundentakt mit Abstechern zur Klinik geplant. Die Strecke soll künftig immer an den Gärtnereien vorbei und über die Schrimpfstraße führen. Auf der Oberbunner Linie 966 und der Verbindung nach Stockdorf (968) sollen alle 40 Minuten Busse fahren. Die regelmäßigen Abfahrtszeiten erscheinen den Fachleuten deshalb so wertvoll, weil sie für Fahrgäste leichter zum Merken sind.
Das sind nur einige der Vorschläge für den Gautinger Bereich. Die Überarbeitung der Fahrpläne für die insgesamt 25 Linien im Landkreis findet diesmal aber in einem viel größeren Rahmen statt. Münster und Underberg werden ihre Konzepte sukzessive in allen Gemeinden des Landkreises erläutern. Ihre nächsten Stationen sind Krailling und Starnberg. Insbesondere einige Stadtbuslinien sollen laut Münster durch Taktverdichtung viel öfter fahren. Dass die Neuerungen noch heuer umzusetzen sind, hält Münster allerdings für unrealistisch.
Was das alles kostet, lässt sich derzeit noch kaum abschätzen. Das liegt auch daran, dass es Landratsamt und MVV mit einem neuen Verhandlungspartner zu tun haben. Die VBR-Verkehrsbetriebe und Servicegesellschaft, die in einer nach EU-Recht vorgeschriebenen Ausschreibung zum Zuge gekommen war, gehört seit gut zwei Jahren der Benex, einer Expansionsholding der Hamburger Hochbahn. Zudem haben sich alle Rahmenbedingungen wie Spritkosten und Löhe geändert, wie Underberg betonte. Die ersten Verträge für die Linien in der Stadt laufen laut Verkehrsmanagerin Münster 2014 aus.