Starnberg:Delegierte bestätigen Präsidiums-Trio

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Der TSV 1880 Starnberg blickt mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft, das Sorgenkind bleibt die Tennis-Abteilung

Von Lea Heinrichund Peter Haacke, Starnberg

Das neue Führungs-Trio ist das alte: Einhellig haben die Delegierten des TSV 1880 Starnberg am Donnerstag im Rahmen ihrer Hauptversammlung den Vereinsvorstand mit Heinrich Frey, Hans Michael Jungwirth und Petra Otterbach für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Der mit aktuell 2960 Mitgliedern größte Sportverein der Kreisstadt kann finanziell zwar noch immer keine großen Sprünge machen, blickt aber mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft. Größtes Problem bleibt die Tennis-Abteilung, die nach dem Teilverlust ihres Geländes Weg weiterhin vor einer ungewissen Zukunft steht.

Insgesamt 22 Sportarten bietet der TSV Starnberg derzeit an, darunter exotisch anmutende Disziplinen wie Aikido, Capoeira, JuJitsu oder Tae Kwon Do. Doch auch die Cheerleaders, die eine energiegeladene Mischung aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie Anfeuerungsrufen zur Unterstützung der American Footballer bieten, dürften Seltenheitswert in der Sportszene des Landkreises haben. Sportklassiker wie Handball und Fußball gibt es dagegen nicht, Basketball oder Volleyball haben nur geringen Stellenwert. Grund: Schon vor Jahren hat sich der TSV Starnberg aus finanziellen Erwägungen in Teilbereichen vom Leistungssport verabschiedet, es dominiert der Breitensport.

Alles in allem geht es dem Verein dennoch vergleichsweise gut. Zwar musste der TSV den Verlust von rund 100 Mitgliedern der Schwimmabteilung hinnehmen, seitdem der Starnberger Wasserpark saniert wird. Und auch die im Vorjahr beschlossene Beitragserhöhung - der TSV war schon zuvor einer der Mehrspartenvereine mit den höchsten Beiträgen - vereitelte einen Zuwachs, erklärte Jungwirth den Delegierten. Immerhin: 2015 konnte ein finanzielles Plus von etwa 5300 Euro erzielt werden. Otterbach rechnet für 2016 allerdings mit schlechteren Zahlen. Grund dafür sind vor allem fehlende Pachteinnahmen aus der vereinseigenen Gaststätte und die sich über Monate hinziehenden Renovierungsarbeiten. Erst vor wenigen Wochen konnte das Lokal nach umfänglicher Sanierung wieder eröffnet werden. Optimistischer sieht Otterbach ins Jahr 2017: Hier soll es wieder "schwarze Zahlen" geben.

Die Mitglieder dürfen sich im nächsten Jahr voraussichtlich über neue Flutlichter für das Stadion am Riedener Weg und die Säuberung der Tartanbahn freuen. Zudem denkt die Führungsriege über weitere spezielle Aktionstage auch zur Anwerbung neuer Mitglieder nach. Erst vor wenigen Tagen wurde der TSV für sein Engagement im Rahmen einer Sport-Aktionswoche in Söcking von der VR-Bank ausgezeichnet.

Ungewiss ist dagegen das Schicksal der Tennis-Abteilung, die fünf ihrer bisher neun Außenplätze verloren hat, nachdem ein Investor Teilbereiche des Geländes erworben hat. "Wir bemühen uns um eine akzeptable Lösung", sagte TSV-Präsident Frey. Der Verein sei in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und Ullmann, Geschäftsführer der Firma Responsibility GmbH. "Die Tennisabteilung ist aktuell unser wunder Punkt", sagte Frey; der TSV erwartet "massive Unterstützung" von der Stadt. Die Situation könne sich noch verschärfen, wenn auch Peter Lang seine kommerziell betriebene Tennisanlage schließen werde.

Interessierter Zaungast der Veranstaltung war Walter Moser, Kreisvorsitzender des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV). Er würdigte "den Spagat zwischen traditionellem und modernem Verein", den der TSV durch diverse Angebote schaffe. Zur Anerkennung ihres ehrenamtlichen Engagements wurden Otterbach und Jungwirth für ihre Präsidiumstätigkeit seit 2004 mit der bronzenen BLSV-Verdienstnadel ausgezeichnet, Frey mit der goldenen für über 25 jähriges Engagement. Der Verwaltungsrat hat von 2017 an zwei neue Gesichter: Der ehemalige Sportlehrer Michael Jordan will sich weiterhin mit dem Thema Sport beschäftigen, Thomas von Czettritz freut sich ebenfalls darauf "einen gesunden Beitrag zu leisten." Alle Revisoren sowie Geschäftsführer Benedikt Pohlus wurden in ihren Ämtern bestätigt.

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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