Coronavirus in Starnberg:Mehr Freiheit, mehr Impfstoff

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Der Landkreis lockert die Corona-Regeln wegen gesunkener Inzidenz und will in dieser Woche 6000 Dosen verimpfen.

Von Carolin Fries, Starnberg

Nach den Osterfeiertagen im strengen Lockdown darf der Landkreis von Donnerstag an die Corona-Regeln wieder lockern. Seit Ostersonntag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nämlich unter dem Grenzwert von 100, am Dienstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 89,3. Damit entfällt die nächtliche Ausgangssperre, Ladengeschäfte können wieder mit Terminvereinbarung für Kunden öffnen. Private Treffen sind für bis zu fünf Personen aus maximal zwei Haushalten möglich. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Auch Museen und Galerien können mit Terminbuchung wieder öffnen, kontaktfreier Sport im Freien ist wieder mit bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten möglich, beziehungsweise in Gruppen von bis zu 20 Kindern bis 14 Jahren. Wie beständig die Lockerungen sind, ist fraglich. Das RKI weist darauf hin, dass die vielerorts zurückgehende Inzidenz an der gesunkenen Nachfrage nach Corona-Tests über die Feiertage, beziehungsweise an deren verzögerter Auswertung und Ergebnismeldung liegen könne. Seit Samstag hat auch die Starnberger Kreisbehörde deutlich weniger Neuinfektionen gemeldet als an den Tagen zuvor. Sollten die Zahlen wieder steigen und das vorösterliche Niveau erreichen, müsste der Landkreis abermals die Notbremse ziehen.

Ob von kommender Woche an in Gauting zusätzliche Lockerungen nach dem Tübinger Modell möglich sind, ist noch unklar. Bislang habe der Landkreis auf seine Bewerbung noch keine Antwort erhalten, so Landratsamtssprecherin Barbara Beck. In welcher Form Schulen und Kitas von Montag an öffnen können, entscheidet sich abhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz an diesem Freitag, die festgelegten Regelungen gelten dann für eine Woche. Im Landkreis Weilheim-Schongau werden die Corona-Regeln bereits von diesem Mittwoch an gelockert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort aktuell bei 81,9 und bereits seit Karfreitag unter dem Grenzwert von 100. Im Landkreis Landsberg am Lech indes bleibt es beim harten Lockdown, dort wurde die 100er-Marke auch am Dienstag knapp überschritten. Landsberg hatte am Wochenende die Notbremse gezogen, seit Montag gelten dort verschärfte Corona-Regeln mit nächtlicher Ausgangssperre und härteren Kontaktbeschränkungen.

In dieser Woche will der Landkreis Starnberg beim Impfen gegen das Coronavirus große Fortschritte machen. Die Kreisbehörde erwartet eine Sonderlieferung Impfstoff, insgesamt etwa 6000 Dosen. Das entspricht in etwa der dreifachen Menge des bisherigen wöchentlichen Lieferumfangs. Worauf sich die Erhöhung zurückführen lässt, kann Landratsamtssprecherin Beck nicht sagen - ebenso wenig, ob auch in der kommenden Woche mit diesen Mengen gerechnet werden kann. Die Vakzine - überwiegend vom Hersteller Biontech - würden an die Impfzentren genauso wie an die Hausärzte gehen. Für Samstag ist außerdem ein Sonderimpftag geplant, Details dazu will das Landratsamt an diesem Mittwoch bekannt geben. Fest steht indes, dass bis zum Samstag alle impfwilligen Landkreisbürger in der höchsten Priorität zumindest ihre erste Spritze bekommen haben sollen. Von kommender Woche wird dann in der Stufe zwei weitergeimpft. Dann sind alle 70- bis 80-Jährigen und schwer vorerkrankte Personen an der Reihe sowie das Lehrer- und Kitapersonal.

© SZ vom 07.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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