Ausstellung im Landratsamt:Clever modernisieren

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Landkreis holt Wanderausstellung nach Starnberg. "Energiesparen muss ,in' werden", forderte Landrat Karl Roth

Große gelbe Infotafeln springen jedem, der in diesen Tagen das Foyer des Landratsamts betritt, ins Auge. Eine neben der anderen, eng aneinander gereiht. Die knalligen Farben darauf ziehen sofort Blicke auf sich. Geht man ein paar Schritte näher ran, erkennt man Abbildungen, Kalkulationen und Tabellen. Häuser sind zu sehen, Dächer, Türen und Fenster. Neugierig schleicht ein Besucher nach dem anderen zwischen den Tafeln hindurch. Aha-Effekte lassen sich an so mancher Mimik ablesen, Getuschel ist zu hören.

Wie lässt sich bei der Modernisierung von bestehenden Bauten Geld und Energie sparen? Welche Maßnahmen senken die Energiekosten und belasten den Geldbeutel nicht allzu sehr? Was ist eine Wärmebrücke und wie können Dämmstoffe clever genutzt werden? All diese Fragen, die sich bei einer Gebäudemodernisierung stellen, will die Wanderausstellung "Modernisieren und Sparen" beantworten.

Die Ausstellung der Obersten Baubehörde informiert Hauseigentümer und andere Interessierte über Einsparpotenziale von Altbauten. Infotafeln stellen energetisch sinnvolle Maßnahmen wie Wärmeschutzmöglichkeiten für die Gebäudehülle, effiziente Heizungs- und Warmwassersysteme und mögliche Nutzungsweisen regenerativer Energien vor. Kostenkernwerte sind angegeben, um mögliche Modernisierungskosten abschätzen zu können.

Mirjam Heuer vom Kreisbauamt hat sich dafür eingesetzt, die Wanderausstellung nach Starnberg zu holen. Grund dafür: Landrat und Kreisbauamt sehen im Landkreis Starnberg "ein riesiges Sanierungspotenzial". Das werde bisher aber kaum genutzt. "Energiesparen muss "in" werden", forderte Landrat Karl Roth bei der Ausstellungseröffnung. Vor allem Altbauten mit mäßiger Wärmedämmung und älteren Heizungsanlagen fressen Strom.

Doch Architekt Dieter Sinning vom Landratsamt machte deutlich, dass die Sanierungsquote in Starnberg mit etwa einem Prozent noch sehr niedrig ist. Er begründete das folgendermaßen: "In einem Hochpreislandkreis wie Starnberg, wo Grund und Boden teuer sind, werden sogar Gebäude aus den 1980er Jahren abgerissen, denn ein Neubau nach eigenem Wunsch wird vorgezogen."

Umso wichtiger sei es also, das Interesse für das Thema wachzuhalten. Denn die Sanierung von Altbauten sei ein essentieller Schritt in der Energiewende. "Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können Klimaschutz und Energiewende im Landkreis mittel- und langfristig funktionieren", unterstrich der Landrat. Mit der Ausstellung trage das Landratsamt dazu bei. "Wer eine Energiewende schaffen will, muss seine Bürger gut beraten und informieren. Die Ausstellung bietet eine tolle Möglichkeit, sich einen eigenen Überblick über das breite Spektrum der Modernisierung im Einklang mit der Energiewende zu verschaffen", machte auch Josefine Anderer-Hirt, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Starnberg, deutlich.

Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 18. Juni, im Foyer des Landratsamts zu sehen.

© SZ vom 10.06.2015 / cbar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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