Starnberg:Bürgerinitiative gegen einen Bus

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Anlieger der Hofbuchetstraße sind über die Linie 901 verärgert

Von Manuela Warkocz, Starnberg

Die Route der neuen Buslinie 901 verärgert durch längere Wege zur nächsten Haltestelle nicht nur Senioren des Rummelsberger Stifts (wir berichteten). Jetzt formiert sich auch eine Bürgerinitiative in der Hofbuchetstraße. Sie will den Bus aus ihrem Wohngebiet verbannt sehen und fordert die bisherige Streckenführung über die Schießstättstraße.

"Seit Mitte Dezember 2015 fährt der Linienbus 901 aus Richtung STA Nord kommend im 20 Minuten Takt von morgens 6.03 bis abends 21.23 durch die Hofbuchetstraße", beklagt Anlieger Thomas Strassner in einem Brief an Bürgermeisterin Eva John. Die 47 Durchfahrten täglich seien nicht sinnvoll. Denn kein Anlieger mache davon gebrauch. Ein sinnvolles Fahrtsziel "Stadtmitte" beziehungsweise Starnberg Nord werde nach frühestens zehn beziehungsweise 13 Haltestellen erreicht. "Da fährt niemand mit dem Bus im Kreis, wenn er auf gerader Linie zum Ziel kommt", widerspricht Strassner der Argumentation der Stadt, man habe das zuvor kreisförmige Streckennetz jetzt durch ein sternförmiges ersetzt. Die Busse fahren nach Strassners Beobachtung meistens ganz leer oder mit maximal vier Fahrgästen durch die Hofbuchetstraße. Der Bus belaste die Straße zusätzlich zum Berufsschleichverkehr. Der sei besonders morgens zwischen 7 und 8 Uhr in östlicher Richtung augenfällig. Denn da umgingen viele die verstopfte Hanfelder Straße. "Das ist ein Schildbürgerstreich, und sonst gar nichts." Für geradezu "absurd" hält er, dass die Stadt nach Auskunft von Hauptamtsleiter Augustin Ullmann erst in eineinhalb Jahren belastbare Fahrgastzahlen erheben will.

Eine Unterschriftensammlung kündigten Anlieger am Wochenende mit einem Schreiben an, das auch in Briefkästen in der Waldschmidtstraße und Am Hochwald landete. Michaela Voltenauer und Karin Behringer führen als Unterzeichnerinnen an, die neue Linienführung berge erhöhte Unfallrisiken und eine größere Lärmbelästigung. "Der Bus quält sich jetzt durch die Hofbuchetstraße, die um zirka 15 Prozent schmaler ist als die Schießstättstraße", stellen die Initiatorinnen fest. Es fehlten dort Gehwege, der Bus beschleunige bergauf. "Inwieweit diese extreme Lärmbelästigung überhaupt zumutbar und gesetzlich zugelassen ist, bleibt der geplanten Lärmmessung vorbehalten", kündigen die Unterzeichnerinnen weitere Schritte an.

Die Straßen, in denen der Bus jetzt fahre, seien reines Wohngebiet. Sie sollten eher verkehrsberuhigt als weiter belastet werden, so die Forderung. Befürchtet wird, dass der Bus auch Lastwagen signalisiert, hier sei ein Durchkommen möglich. Die Betroffenen sehen nur einen triftigen Grund für die neue Wegführung: Das Neubaugebiet am Rudolf-Widmann-Bogen sei nun etwas günstiger angebunden. Mit etwa 350 Schritten sei man schnell an der neuen Haltestelle Hofbuchetstraße/Am Hochwald. Dafür habe man sogar einen "sehr komfortablen Weg durch den Wald geschlagen und extra eine Treppe sowie einen weiteren Luxus-Zugang Am Hochwald geschaffen".

© SZ vom 24.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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