Starnberg:Bezaubernder Auftakt

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Das Fünf-Seen-Filmfestivals wurde in der Starnberger Schlossberghalle in feierlichem Rahmen eröffnet.

Blanche Mamer

Starnberg"Kino ist das Leben, das wir auch haben wollen, nicht hatten und gerne gehabt hätten", zitierte Matthias Helwig am Mittwoch bei der Eröffnung des Fünf-Seen-Filmfestivals (fsff) den im Frühjahr verstorbenen Filmjournalisten Michael Althen, der vor drei Jahren Gast beim fsff war. Mit tosendem Applaus empfingen die rund 400 Gäste, die zuvor geduldig vor der Schlossberghalle Schlange gestanden hatten, den Festivalchef. Ein wenig müde, doch gut gelaunt meinte er, Ziel wäre, die Zuschauerzahlen vom vergangenen Jahr - es waren mehr als 10 000 - noch zu toppen. Immerhin hat sich das Festival in nur fünf Jahren zum zweitgrößten in Süddeutschland gemausert: 134 Filme sind heuer zu sehen, davon 27 Schweizer Produktionen. Und somit ist das fsff zum wichtigsten Forum für junge Schweizer Filmemacher geworden.

Moderatorin Mariecke Oeffinger stellt bei der feierlichen Eröffnung des Filmfestivals in der Starnberger Schlossberghalle Gäste und Jury vor. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Mit der Filmmusik von "Avatar" brachte die Deva Dance School & Company aus Gauting Glamour auf die Bühne der Schlossberghalle, wo anschließend Moderatorin Marieke Oeffinger auf die Entwicklung des Festivals einging und die wichtigen Gäste, wie die Schweizer Generalkonsulin Ursula Aaroe Strasser, Landrat Karl Roth und Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger begrüßte. Und den Schweizer Regisseur Paul Riniker, dessen Film Sommervögel das Festival eröffnete. Nachdem er rund 70 Dokumentarfilme gedreht hat, hat Riniker nun, gerade mal 63 Jahre alt, seinen ersten Spielfilm gemacht. Ein Film, der durch seine bezaubernde, lebenslustige, geistig zurückgebliebene Protagonistin Greta (Sabine Timoteo) besticht. Sehr beharrlich zähmt sie den ungehobelten und emotional unzugänglichen Res (Roeland Wiesnekker), der gerade aus dem Knast gekommen ist und bei einer früheren Bekannten (Anna Thalbach), Kioskbetreiberin auf dem Campingplatz "Paradiesli" Unterschlupf fand. Er hätte gern schon 30 Jahre früher Spielfilme gedreht, doch er habe an seine Familie denken und Geld verdienen müssen, erklärt Riniker nachdem das Publikun das Film-Happyend mit tosendem Beifall bedachte.

© SZ vom 30.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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