Starnberg:Besser isoliert

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Der Verband Wohnen bringt seine Bauten energetisch auf den neuesten Stand

Von Christiane Bracht, Starnberg

Der Verband Wohnen hat in den vergangenen 20 Jahren viel Geld in die Sanierung alter Wohnblocks investiert. Natürlich sind auch einige abgerissen worden und dafür neue entstanden. Grund für die meisten Baumaßnahmen war nicht so sehr, alles schöner und neuer zu machen für die Bewohner, sondern vielmehr die Gebäude so umzubauen, dass weniger Energie verloren geht. So hat man neue Fenster und Türen eingebaut, die Fassaden gedämmt, Bäder und Heizanlagen auf den modernsten Stand gebracht, sowie Dächer neu gedeckt und isoliert. Seit 1997 hat der Verband Wohnen insgesamt etwa 770 Wohnungen im Fünfseenland saniert, sagt der Technische Leiter Wolfgang Robl. Aber was hat die energetische Modernisierung gebracht? Kann man damit tatsächlich Geld sparen? Und wenn ja, wie viel?

Der Verband Wohnen hat jetzt ein Gutachten anfertigen lassen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei hat er vor allem die Jahre 2011 bis 2014 näher unter die Lupe genommen. Seit fünf Jahren gibt es nämlich eine Datenbank, die die Abrechnungen digital erfasst. Die von früheren Jahren müssten erst kompliziert und zeitaufwendig zusammengetragen werden, bevor man sie auswerten könnte, deshalb hat man sich auf diesen Zeitraum beschränkt. Das Ergebnis der Untersuchung gibt der Politik des Verbands Wohnen recht. "Der Energieverbrauch hat sich um 40 bis 50 Prozent reduziert", erklärt Robl stolz. "Das bedeutet jährlich eine Einsparung von 1100 Tonnen Kohlendioxid." Allerdings hat man auch errechnet, dass man noch mehr einsparen könnte. Bei den modellhaften Hochrechnungen, was man verbrauchen würde, wenn man noch mit der alten Technik in den in die Jahre gekommenen Häusern heizt, und den Einsparmöglichkeiten, die sich mit einer neuen Heizung im gedämmten Haus ergeben, könnte man das Ergebnis noch um zehn Prozent verbessern, so Robl. "Früher hat man wenig geheizt, vor allem in zugigen Treppenhäusern, deshalb hatte man oft Probleme mit Schimmel. Und heute Haus halten die Bewohner schlechter mit der Energie, weil sie nicht mehr so viel kostet." So habe der Verband vor der Modernisierung etwa 12,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, während es jetzt nur noch acht Millionen sind. Und jedes Jahr verbessert sich der Energieverbrauch weiter, denn von den 2300 Wohnungen des Verbands werden immer mehr saniert. Durchschnittlich erneuert der Verband etwa 30 Wohnungen pro Jahr. Von diesem Jahr an sollen es sogar noch deutlich mehr sein, denn die Regierung von Oberbayern fördert den Sozialen Wohnungsbau stark. Für den Starnberger Verband Wohnen stehen heuer gleich sieben Projekte auf der Liste, der zu sanierenden Gebäude: jeweils eins in Herrsching, Gauting, Tutzing, Weßling und Oberalting. In Krailling werden gleich zwei neu gebaut.

© SZ vom 12.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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