Starnberg:Bauen im Biotop

Ausschuss unterstützt mehrheitlich einen Antrag von WPS-Stadtrat Picker

Von Peter Haacke, Starnberg

Mit knapper 7:6-Mehrheit hat der Bauausschuss der Stadt Starnberg einen Antrag von Günther Picker auf Änderung des Bebauungsplans für ein Grundstück am Söckinger Berg positiv beschieden. Der WPS-Chef möchte im Landschaftsschutzgebiet ein Einzelhaus errichten lassen. Ob das Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden kann, ist jedoch ungewiss: Das Staatliche Bauamt Weilheim soll beurteilen, ob eine Zufahrt von der Staatsstraße aus gefahrlos erfolgen kann, die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt prüft, ob eine Herausnahme des Grundstücks aus dem Biotop möglich ist.

Ein Teil des Gremiums hatte das Areal vor der Sitzung in Augenschein genommen, an der jeweiligen Haltung änderte das aber nichts: WPS, BMS, FDP und überraschend auch Klaus Rieskamp (BLS) - bis Sommer 2014 noch WPS-Vorstandsmitglied - votierten nach gut einstündiger Debatte für den Änderungsantrag. Noch einen Tag zuvor hatte Johannes Bötsch (BLS) per E-Mail seine Stadtrats-Kollegen gewarnt: Wenn das betreffende Grundstück Baurecht erhielte, würden schon "bald die nächsten Anträge in diesem Grüngürtel zu behandeln sein" und "die grüne Lunge der Stadt weiter reduziert".

Auch BLS-Chef Walter Jann hatte sich wegen der schwierigen Zufahrt gegen eine Änderung ausgesprochen. CSU, Grüne und SPD lehnten den Antrag ab; vergeblich beantragte Patrick Janik (UWG) die Zurückstellung, bis Aussagen des Staatlichen Bauamts und der Unteren Naturschutzbehörde vorliegen. Auf eine Stellungnahme von Hans-Jochen Iwan (Bund Naturschutz) verzichtete Bürgermeisterin John. BMS nebst John, FDP, BLS und WPS stimmten für die Änderung des Bebauungsplans. Markus Mooser (WPS) sprach in Zusammenhang mit dem Biotop von einem "Wurmfortsatz".

© SZ vom 16.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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