Starnberger Umfahrung:Baubeginn mit weißblauer Schleife

Lesezeit: 1 min

Michael Kordon (li.) und Bürgermeisterin John (Mitte) präsentieren den Plan zur Starnberger Westumfahrung. (Foto: Ulfers)

Bürgermeisterin Eva John nimmt den offiziellen Spatenstich für Westumfahrung vor

Von Peter Haacke, Starnberg

Schon vor Monaten war eine gewaltige Schneise in den Wald geschlagen worden, seit Wochen ist die Baustelle zwischen den Starnberger Ortsteilen Söcking und Hadorf eingerichtet. Jetzt ist der Baubeginn zur Westumfahrung der Kreisstadt auch offiziell: Kurzfristig hatte die Stadtverwaltung für Donnerstagvormittag zum ersten Spatenstich der 3,5 Kilometer langen Trasse eingeladen, die voraussichtlich Mitte 2018 fertig gestellt ist.

Die seit 2001 untersuchte, seit 2008 in kommunaler Sonderbaulast geplante und 2014 planfestgestellte Westumfahrung - offizieller Name: Staatsstraße 2069 Neu - gilt als wesentlicher Baustein für eine leistungsfähige Verbindung zwischen der Autobahn A 96 und der B2 im Süden Starnbergs. Sie führt von der Waldkreuzung zwischen Starnberg und Gilching zum Maxhof-Kreisel zwischen Starnberg und Pöcking. Im Gegenzug wird die Hanfelder Straße - Teilstück der bisherigen St 2069 - zur Gemeindestraße abgestuft. Die Westumfahrung war stets in Kombination mit dem B2-Tunnel zur Verkehrsentlastung Starnbergs geplant. Obwohl das Projekt im Ausbauplan für Staatsstraßen lediglich in der zweiten Dringlichkeitsstufe stand, wurde es vorzeitig begonnen, weil Starnberg als Bauherr finanziell in Vorleistung geht, betonte Michael Kordon, Leiter des Staatlichen Bauamtes Weilheim. Von den insgesamt 12,7 Millionen Euro für Bau und Grunderwerb hofft Bürgermeisterin Eva John auf wenigstens 85 Prozent Rückerstattung. Die Stadt Starnberg muss also mit Kosten in einer Größenordnung von rund zwei Millionen Euro rechnen.

Für den Spatenstich zwischen Containern, Baufahrzeugen und Schleppern hatte die Baufirma sieben Spaten mit weiß-blauen Schleifen und sieben Helme bereitgestellt. Das erste realisierte Bauwerk ist eine 79 Meter lange Grünbrücke östlich des Naturdenkmals "Galgenberg", die an ihrem höchsten Punkt 21 Meter über Grund steht. Noch dieses Jahr sollen zwei weitere Brücken entstehen. 2017 beginnt dann der Straßenbau auf 7,50 Meter Breite mit Radwegüberführung und Gemeindeverbindung zwischen Söcking und Hadorf sowie der Bau zweier weiterer Brücken nebst 15 Amphibiendurchlässen. Insgesamt rund 200 000 Kubikmeter Erde werden bewegt, die Ausgleichsfläche beträgt 12,6 Hektar.

Für Starnberg wird nach der Verkehrsfreigabe im Sommer 2018 eine gewisse Entlastung erwartet, die derzeit aber niemand konkret beziffern mag. Kordon: "Die Umfahrung ersetzt den Tunnel nicht." An der eingezäunten Baustelle steht derweil eine Infotafel, auf der das Projekt dargestellt ist. "Rufen Sie bei Frau John an oder rufen Sie bei uns an", ermunterte Kordon. "Wenn die Leute wissen wollen, was wir machen, sollen sie es erfahren".

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: