Starnberg:Aus einem Guss

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Landratsamt will die massiven Platzprobleme jetzt trotz der hohen Kosten von rund 6,5 Millionen Euro durch einen Anbau an das preisgekrönte Gebäude lösen. 2018 soll alles fertig sein

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Das Landratsamt Starnberg kommt nicht zur Ruhe. In diesem Fall hat es nichts mit Politik zu tun, sondern mit den baulichen Veränderungen. Bekanntlich leiden die mehr als 450 Mitarbeiter unter Platzproblemen. Schon seit Jahren wird deshalb eine Erweiterung des Gebäudes in Form eines Anbaus gewünscht. Angesichts der hohen Kosten mit geschätzten 6,5 Millionen Euro haben aber Landrat Karl Roth und die Kreisgremien davor zurückgeschreckt, die Planungen umzusetzen. In diesem Jahr will man aber die Sache forcieren - die Kreisräte haben schon ihr Plazet gegeben, wenn auch nicht alle erfreut über die Millionen-Ausgabe waren.

Schon im vergangenen Herbst wurde der erste Schritt getan: Im November stellte das zuständige Architekturbüro Auer und Weber - es hat auch das preisgekrönte Landratsamt entworfen - die Pläne vor. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Anbau wunderbar in die Architektur des bestehenden Baus einfügt und diese in Richtung See fortsetzt. Der Entwurf fand großen Beifall. Inzwischen sind die Pläne weiter fortgeschritten und Kreiskämmerer Stefan Pilgram konnte Details nennen. So will er noch vor der Sommerpause des Starnberger Stadtrats den dortigen Gremien den Bebauungsplan vorlegen. Die Kreisräte sollen dann im Herbst umfassend informiert werden, wie Pilgram betonte.

Schon jetzt ist klar, dass der Anbau barrierefrei sein und einen Aufzug und extra breite Tüten vom 95 Zentimeter haben wird. Auf das Dach werden Fotovoltaikanlagen kommen und es werden 29 zusätzliche Parkplätze geschaffen. 50 neue Büros hat der Erweiterungsbau, was die Platzprobleme mildern dürfte. Schon im nächsten Jahr beginnen die Bauarbeiten, aber die Belegschaft ist ja einiges an baulichen Tätigkeiten im und am Haus gewohnt. Mit zwei Jahren Bauzeit rechnet Pilgram, sodass 2018 mit dem Einzug zu rechnen ist.

Ein großes Problem muss vorher noch gelöst werden: Die Container, die am Rande des Festplatzes als Büroprovisorium seit Jahren genutzt werden, müssen für den Anbau wegkommen. Eine Verlagerung von einer Seite auf die andere ist wegen der vielen Leitungen und sanitären Installationen nicht so einfach. Die Alternativen lauten: Entweder Büroräume im Gewerbegebiet in der Moosstraße anmieten oder neue Container an anderer Stelle aufstellen. Die Kosten hat Pilgram ausrechnen lassen. Die Container-Lösung käme auf 465 000 Euro in der Zeit von Juli 2016 bis Herbst 2018; die angemieteten Büros auf 528 700 Euro. Nicht nur wegen der niedrigeren Kosten spricht sich der Kreiskämmerer für die Container-Lösung aus, sondern auch weil diese ortsnah am Jugendzentrum aufgestellt werden könnten. Dadurch hätten die Mitarbeiter die Möglichkeit, die Kantine und das Gebäude weiter zu benutzen.

Durch den Anbau und durch die Bauarbeiten wird es rund um das Landratsamt eng werden. Die Parkplätze am Festplatz, die gern von den Mitarbeitern benutzt werden, fallen weg. Deshalb sollen noch vor den Bauarbeiten die zusätzlichen Stellplätze geschaffen werden und zwar im Bereich der Kompost- und Splittmulden. Diese werden verlagert. Die 29 zusätzlichen Stellplätze sollen nach aktuellen Schätzungen 154 000 Euro kosten. Allerdings sind die Zahlen noch nicht sicher, da die Pläne mit der Stadt Starnberg abgestimmt werden müssen. Wenn 2018 der Anbau fertig ist, wird es eine weitere Umstellung für die Mitarbeiter geben: Das gesamte Leitsystem und die Zimmer-Nummern müssen den neuen Platzverhältnissen angepasst werden. Auch die Besucher werden sich neu orientieren müssen.

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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