Starnberg:Aus dem Kosmos für die Erde

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt noch bis Ende April die Ausstellung "Globaler Wandel - Die Erde aus dem All"

Alexandra Krug

DLR-Ausstellung im Sparkassenfoyer Starnberg Die DLR in Oberpfaffenhofen zeigt im Sparkassenfoyer Starnberg eine Ausstellung zum Thema 'Globale Erwärmung'. Hier ein Bild des Hafens von Sydney mit drei übereinander gelegten Bildern von verschiedenen Tagen. (Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Es könnten abstrakte Kunstwerke sein. Kunstwerke mit symmetrischen und asymmetrischen Formen, Kreise, Rechtecke, oder aber auch Kreidezeichnungen und bearbeitete Fotografien. Doch was aus der Ferne aussieht wie moderne Kunst ist in Wirklichkeit die Erde, aufgenommen von den zahlreichen Satelliten, die den blauen Planeten täglich umkreisen. Seit Menschengedenken strebt der Homo sapiens nach Höherem, greift sprichwörtlich nach den Sternen. Das Ergebnis dieser Anstrengungen ist nun zum Teil in der Wanderausstellung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Titel "Globaler Wandel - Die Erde aus dem All" im Foyer der Kreissparkasse in Starnberg zu sehen.

"Vor gerade einmal vierzig Jahren konnte der Mensch zum ersten Mal in seiner Geschichte auf seinen Heimatplaneten zurückblicken", erklärt der Leiter der Abteilung für Wissenschaftskommunikation und Visualisierung beim DLR, Nils Sparwasser, begeistert. "Der Blick von außen zeigte erstmals die ganze Schönheit des Planeten - aber auch seine Begrenztheit und Ausgesetztheit." Gerade auf die Empfindlichkeit der Erdoberfläche und des Klimas sollen auch die Bilder hinweisen, die in dem großräumigen Foyer zu sehen sind. Denn es gebe "kaum noch eine Stelle auf der Erde, die noch nicht bearbeitet wurde" und folglich nicht darunter gelitten habe, sagt Sparwasser. Die meisten der in Starnberg ausgestellten Bilder sind durch die Satelliten in Falschfarben aufgenommen worden, das verwendete Infrarot lässt die vorhandene Vegetation in einem leuchtenden Rot statt dem natürlichen schlammbraun erscheinen. Doch was wunderschön und sehr ästhetisch aussieht, ist zudem noch wissenschaftlich äußert wertvoll. Denn mit Hilfe der Satelliten können Wissenschaftler wichtige Daten sammeln. Die Satelliten "erfassen Spurengase in der Atmosphäre, die Vitalität von Pflanzen und das Wachstum von Städten ebenso wie Höhenprofile, Meeresströmungen, Gletscherbewegungen und vieles mehr", erklärt Sparwasser. Auch das Ozonloch konnte durch die Satelliten sichtbar gemacht und aufgezeichnet werden.

Es ist das Anliegen des DLR, mit dieser Ausstellung auf die Auswirkungen aufmerksam zu machen, die eine so radikale Bearbeitung der Erdoberfläche, aber auch die Folgen der Klimaerwärmung mit sich ziehen. "Wir wollen das Thema in die Welt tragen", sagt Sparwasser. Es bestehe ein dringender Handlungsbedarf "und die Notwendigkeit gemeinsamer, globaler Anstrengungen", meint der 41-jährige Wissenschaftler. Die Aufnahmen zeigen die Probleme deutlich, die auf der ganzen Welt auftreten. Denn sieht man die Erde einmal aus bis zu mehreren tausend Kilometern Entfernung, werden die Folgen von extremer Bebauung, Bewässerungslandwirtschaft, aber auch der Rodung von Wäldern erst richtig sichtbar. "Die ganz eigene Ästhetik der Aufnahmen steht jedoch oftmals im krassen Widerspruch zu ihrer inhaltlichen Aussage", sagt der Geograf Nils Sparwasser.

Die Ausstellung "Globaler Wandel - Die Erde aus dem All" in der Kreissparkasse Starnberg (Wittelsbacher Straße 9) ist zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet; bis 29. April

© SZ vom 11.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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