Starnberg:Altersarmut und Mitgliederschwund

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Die Seniorenunion diskutiert über Renten und erinnert an Missstimmungen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Die Altersarmut soll in diesem Jahr Schwerpunktthema der Kreis-Senioren-Union Starnberg (SEN) sein. "Die Zahlen zeigen, dass das Problem sehr drängend ist", sagte der Vorsitzende Kurt Vinzens auf der Jahresversammlung am Montag. Von der Altersarmut bedroht, sind hauptsächlich Frauen, insbesondere Mütter und Witwen. Viele seien wegen der Kindererziehung aus ihrem Beruf ausgestiegen und hätten deshalb nur sehr wenig in die Rentenkasse einbezahlt. Nach Angaben von Vinzens bekommen Witwen nur 55 Prozent von der Rente des Ehemannes. Wenn die eigene Rente ebenfalls sehr schmal sei, könnten sie von ihren Einkünften nicht mehr leben. Die Durchschnittsrente von Frauen liege weit unter 800 Euro, dagegen seien Beamte nach "blendend versorgt" mit einer Pension von durchschnittlich 1470 Euro. "Denen, die den Beamten die Pensionen finanzieren, geht es bedeutend schlechter", monierte Vinzens.

"Wir müssen bei der Rente etwas tun", erklärte auch die CSU-Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig. Zwar sei mit der Mütterrente bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht worden, doch das reiche nicht. Die gesetzliche Altersversorgung könne so nicht bleiben. "Wir müssen das Rentensystem demografiefest machen", forderte sie.

Erfreut ist Vinzens auf den Mitgliederzuwachs der Kreis-SEN. Mit 463 Mitgliedern ist die CSU-Arbeitsgruppe eine der größten in Bayern. Vor allem der Tutzinger Ortsverband wächst von Jahr zu Jahr und hat derzeit 306 Mitglieder. Anders sieht es indes beim Starnberger Ortsverband aus: "Wegen der Missstimmung" im vergangenen Jahr gab es einen Mitgliedereinbruch. Auf die Probleme ging Vinzens allerdings nicht näher ein. Zur Erinnerung: Der frühere stellvertretende Kreisvorsitzende und Starnberger Orts-Chef Klaus Huber war wegen seiner Kandidatur als WPS-Stadtrat vom CSU-Bezirksschiedsgericht mit einer dreijährigen Ämtersperre belegt worden. Dies führte zu massiven Grabenkämpfen im Starnberger Verband. Bei den Neuwahlen im vergangenen Jahr drohte der Streit auch auf den Kreisverband überzuschwappen. Damals versuchten die WPS-Gegner ihre Kandidaten in der Führungsriege unterzubringen und schlugen Mitglieder vor, die erst kurz zuvor eingetreten waren. Als die Gruppe mit ihren Plänen scheiterte, traten die Neuen gleich wieder aus.

© SZ vom 11.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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