Starnberg:Alarmplan und Pillen aus der Luft

Foto: Franz Xaver Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs; Franz Xaver Fuchs)

Ralf Purkart, (56), Katastrophenschutz im Landratsamt: Die Alarmtage nach Tschernobyl sind dem Beamten unvergesslich - seine Frau war gerade schwanger. Er selbst spürte Hilflosigkeit nach den ersten Aufforderungen aus dem Innenministerium, etwa sich wenig im Freien aufzuhalten. "Man hatte wenig Möglichkeiten, der radioaktiven Gefahr was entgegen zu setzen", sagt Purkart. Daran habe sich im Grunde nichts geändert. Als Konsequenz aus Tschernobyl hat das Landratsamt heute den "Alarmplan Kaliumjodid-Tabletten" in der Schublade. Würde sich eine radioaktive Wolke aus den Atomkraftwerken in Landshut oder Gundremmingen nähern, würden per Helikopter Tabletten aus einem Zentrallager bei Roding in Niederbayern herangeschafft. Über Feuerwachen und Apotheken würden sie an alle bis zu 45 Jahre alten Menschen im Landkreis verteilt. Ebenfalls im Katastrophenplan: ein Bürgertelefon einrichten.

© SZ vom 23.04.2016 / man - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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