Starnberg:Abiturienten im Endspurt

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Gute Wünsche - wie hier 2012 vor dem Ammersee-Gymnasium in Dießen - können alle Abiturienten im Landkreis brauchen, die ab Donnerstag Prüfungen haben. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Prüfungsmarathon im Landkreis beginnt am Donnerstag mit den Deutsch-Aufgaben. Individuelle Tests müssen die Schüler in Fremdsprachen absolvieren. Angstfach ist für die meisten Mathematik

Von Manuela Warkocz, Starnberg

Eine Mutter packt im Supermarkt Batterien von Traubenzucker, Energy-Drinks und bündelweise Bananen in den Korb. "Wir machen Abitur", erklärt sie die Muntermacher. "Wir? Ich dachte, du hast dein Abi längst", fällt einem dazu ein. "Naja, ich leide schon mit, wenn meine Tochter am Donnerstag ran muss", lautet die Antwort. Und so wird es wohl vielen Eltern der knapp 39 000 Schüler in Bayern gehen, die zur Abiturprüfung zugelassen sind. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr treten an. Auch im Fünfseenland biegt ein besonders starker Jahrgang in die Zielgerade seiner Gymnasiallaufbahn ein.

Los geht es für alle Schüler mit dem schriftlichen Abitur in Deutsch an diesem Donnerstag. Oberstufenkoordinatoren und Kursleiter nehmen um 7 Uhr früh in den Büros der Direktoren die versiegelten Umschläge mit den Prüfungsaufgaben entgegen. Dann entscheiden sie, welche der Aufgaben sie den Prüflingen weitergeben. 123 Abiturienten werden dann beispielsweise am Gymnasium Starnberg von 8 bis 13.15 Uhr schreiben. Eine "organisatorische Herausforderung" ist für Klaus Rechenberger, Direktor des jungen Ammersee-Gymnasiums in Dießen, der zweite Prüfungstermin am kommenden Dienstag. Da müssen alle 85 Zwölftklässler durch ihre Fremdsprachenprüfung geschleust werden. Wer Englisch oder Französisch gewählt hat, muss erst von 8.15 bis 8.45 Uhr einzeln einen Hörverstehenstest vor zwei Lehrern absolvieren. Nach kurzer Pause geht es ins Schriftliche.

"Angstfach für viele" ist Mathematik, weiß die Gautinger Direktorin Sylke Wischnevsky. Ein paar ihrer Schüler am Otto-von-Taube-Gymnasium werden dieser Prüfung am Freitag, 8. Mai, allerdings gelassen entgegen sehen. Sie gehören zu den Talenten unter den 138 Abiturienten, die schon bei diversen Mathe-Wettbewerben mitgemacht haben. Die Fachlehrer und Ko-Korrekteure müssen am Prüfungstag besonders früh antreten. Von 5.30 Uhr an rechnen sie alle Aufgaben durch, bevor sie den 128 Gautinger Schülern und zehn Externen vorgelegt werden. Verteilt auf zwei Turnhallen brüten die dann über Stochastik und analytischer Geometrie. Ein Wasserschaden einer Turnhalle erschwert die Abi-Organisation am Gilchinger Christoph-Probst-Gymnasium. Dabei hat Oberstufenkoordinator Georg Rädler mit 149 Abiturienten einen besonders großen Jahrgang zu bewältigen. Vier Schüler gehen mit besten Chancen auf ein Begabtenstipendium ins Rennen. Sie haben schon mindestens 524 von 600 möglichen Punkten eingeheimst.

Abiturienten vom einzigen bayerischen Montessori-Gymnasium in Biberkor? "Bei uns tritt dieses Jahr keiner an. Das ist ein Erfolg", sagt Schulleiter Hans Traxl verblüffenderweise. Ein gesamter Jahrgang habe sich vor zwei Jahren entschlossen, die Oberstufe in drei Jahren zu machen. Das habe den 20 Schülern Freiraum für Projekte und Auslandsaufenthalte gegeben.

Am Landschulheim Kempfenhausen legen 71 eigene Schüler und 13 Externe das Abitur ab. Das Gymnasium Tutzing wartet mit 75 eigenen und sieben externen Abiturienten auf. Deren Mütter können sich den Konzentrations-Proviant sparen. In Tutzing verwöhnen traditionell die Elfklässler alle Prüflinge mit Power-Snacks an einem eigens bereiteten Buffett.

© SZ vom 29.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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