Starnberg:800 Tieren geholfen

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Berichtet über seine Arbeit: Der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Thomas Fischer, bei der Mitgliederversammlung. (Foto: Arlet Ulfers)

Jedes Jahr kommen mehr kranke, verletzte und ausgesetzte Hunde und Katzen ins Heim

Von Amelie Plitt, Starnberg

Mehr als 800 Tiere hat der Tierschutzverein Starnberg im vergangenen Jahr aufgenommen. Die meisten Neuzugänge waren Katzen (knapp 230), es wurden aber auch viele Hunde (etwa 130) und andere Kleintiere (zirka 260) gebracht. Die meisten von ihnen fanden in einer Familie ein neues Zuhause. Das Tierheim kümmerte sich aber auch um 200 verletzte oder kranke Wildtiere. Die meisten wurden geimpft, aufgepäppelt und dann wieder in die freie Wildbahn entlassen. Nur die behinderten, in der Wildnis nicht überlebensfähigen Tiere sind geblieben. Seit Jahren steigt die Zahl der hilfsbedürftigen Tiere. Für den Verein ist das deshalb ein Problem, weil jedes aufgenommene Tier im Durchschnitt etwa 700 Euro kostet. Mit dem Geld werden Untersuchungen, Medikamente und Nahrung bezahlt. Dank großzügiger Spenden konnte der Verein im vergangenen Jahr seine Aufgabe ohne große Probleme wahrnehmen und auch einige Neuerungen finanzieren.

Das Eichhörnchenhaus ist nun fertiggestellt. Dort werden junge Fundtiere beherbergt und auf die Freiheit vorbereitet, erklärte der Vorstandsvorsitzende Thomas Fischer auf der Jahresversammlung am Samstag den Mitgliedern. Auf dem Teich wurde zudem ein Floß für die Enten gebaut, damit die Tiere vor Füchsen sicher sind. Außerdem hat ein Schreiner zwölf neue Hundehütten für das Tierheim angefertigt und die Ausläufe des Kleintierhauses saniert. Neu sind auch eine wöchentliche Hundeschule und ein sogenanntes Mantrailing, bei dem Personen versteckt werden, und die Hunde diese dank ihres ausgeprägten Geruchssinns aufspüren müssen.

Seit diesem Jahr helfen drei Senegalesen regelmäßig bei der Arbeit im Tierheim aus und unterstützen die Mitarbeiter. Es ist ein Projekt, dass der Tierschutzverein zusammen mit dem Landratsamt initiiert hat. Um sich auch online besser darstellen zu können, hat das Tierheimteam jetzt einen neuen Internetauftritt: Die Homepage wurde klarer strukturiert und modernisiert. Seit Anfang März gibt es auch eine Facebook-Seite des Tierheims.

Auch wenn sich im vergangenen Jahr viel getan hat, so gibt es immer noch Pläne für die Zukunft: So schwebt dem Vorstand ein neues Außengelände mit Hütte für wilde Katzen vor. Außerdem soll ein Vollholzhundehaus gebaut werden. Nachdem die Heizungen in den bestehenden Hunde- und Katzenhäusern nicht mehr einwandfrei funktionieren, soll im nächsten Jahr dort einiges erneuert werden.

Das Starnberger Tierheim hat knapp 1500 Mitglieder, etwa 300 Förderer und 40 Paten. Die Kosten für eine Mitgliedschaft sind gestiegen, weil sonst die Verpflegung der Tiere nicht gewährleistet werden kann: Neumitglieder müssen deshalb den Mindestbeitrag von zehn Euro nicht mehr für ein Jahr, sondern pro Monat zahlen. Als "Tierschutzengel" wurden die Ärztin Anja Roscam-Abbing für ihr ehrenamtliches Engagement bei Wild- und Seevögeln geehrt, sowie Sharon Obermeier, Lissy Ganzer und Inge Breiter für ihren Einsatz zugunsten verwahrloster Katzen.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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