Stadtrat in Starnberg:Lichten und verdichten

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Umweltausschuss berät über Baumschutz und Verkehr

Bei der Neuausweisung von Siedlungsgebieten sind Bayerns Kommunen schon seit Jahren angewiesen, zurückhaltend zu sein. Viele Gemeinden setzen angesichts fehlenden Wohnraums daher auf eine Verdichtung bereits bestehender Gebiete. Auch in Starnberg gibt es noch Baulücken, die zunehmend gefüllt werden: Bäume und Grün verschwinden, in der Kreisstadt wird es zunehmend enger. Seitdem der Stadtrat Starnberg aber mit Stimmen von WPS, FDP, BMS und BLS die seit 1992 geltende Baumschutzverordnung gegen den ausdrücklichen Rat der Verwaltung im Juli 2015 kippte, haben auch viele Grundstücksbesitzer, die gar nicht bauen wollen, ihren teils alten Baumbestand radikal gelichtet - mit erheblichen Auswirkungen aufs Stadtbild.

Der städtische Umweltausschuss beschloss stattdessen zwar eine "Förderrichtlinie zur Gewährung von Zuschüssen zu Erhaltungsmaßnahmen an schützenswerten Bäumen", was den Kahlschlag vielerorts jedoch keineswegs verhinderte. Um den Gebietscharakter Starnbergs zu erhalten, beantragte die Stadtratsfraktion der Grünen im März die Wiedereinführung der Baumschutzverordnung: Im Juni wurde das Thema vertagt, am Dienstag, 16. Oktober, steht es erneut auf der Tagesordnung. Wie beschlossen, sollen sich die Mitglieder des Gremiums an ausgewählten Stellen selbst ein Bild machen.

Vor Beginn der Sitzung gegen 17.30 Uhr hat die Verwaltung zu Ortsbesichtigungen eingeladen. Treffpunkte sind von 16 Uhr an in der Oskar-von-Miller-Straße, Wilhelmshöhenstraße, Mathildenstraße, Augustenstraße und im Riedener Weg, wo in absehbarer Zeit Neubauvorhaben realisiert werden sollen. Die weiteren Themen der Sitzung betreffen den Verkehr, darunter ein Entlastungskonzept für den Ortsteil Percha, der Einsatz von E-Bussen, die Abstufung der Staatsstraßen 2069 (Hanfelder Straße) und 2070 (Söckinger Straße) zu Gemeindestraßen sowie die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Seestraße in Percha anstelle des umstrittenen Radlschutzstreifens.

© SZ vom 13.10.2018 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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