Siedlungsdruck:80 Wohnungen geplant

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Feierten 100 Jahre Wohnungsgenossenschaft Starnberger See (v.li.): Patrick Janik, August Mehr, Gerd Weger und Landrat Stefan Frey. (Foto: Georgine Treybal)

An der Egerer Straße in Starnberg sollen von 2023 an drei neue Gebäude entstehen

Von peter haacke, Starnberg

Das Jubiläumsjahr hatte man sich etwas anders vorgestellt bei der Wohnungsgenossenschaft Starnberger See, die sich seit nunmehr hundert Jahren einem ehrenwerten Ziel widmet: der Errichtung und dem Erwerb sowie der Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen, um den Mitgliedern "gesunde und zweckmäßige Wohnungen zu angemessenen Preisen" zu verschaffen. So steht es geschrieben in Paragraf 2 der damaligen Satzung. 1662 Mitglieder stützen die Starnberger Genossenschaft, die 569 Wohnungen im Bestand hat mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6,70 Euro. Und es dürften noch mehr werden: 2023 könnte Baubeginn für 80 Wohnungen an der Egerer Straße sein, teilte Vorstandsvorsitzender August Mehr vergangene Woche im Rahmen der Mitgliederversammlung mit.

Corona-bedingt hatten die Verantwortlichen auf jegliche Feierlichkeiten verzichten müssen, rund 200 langjährige Genossenschaftsmitglieder erhielten ihre Urkunde per Post. Abgesehen von der Einweihung der rund 14,1 Millionen Euro teuren Wohnanlage an der Himbselstraße mit 40 seniorengerechten Wohnungen im April blieb die Mitgliederversammlung die einzige Veranstaltung der Genossenschaft.

Gleichwohl hatte Vorstandsvorsitzender August Mehr, der für 25-jährige Arbeit im Vorstand mit einem Blumenstrauß bedacht wurde, den rund 45 Anwesenden in der Schlossberghalle Erfreuliches mitzuteilen. Die Bilanzsumme der Genossenschaft betrage 48,5 Millionen Euro für das abgelaufene Jahr, die Ertrags- und Vermögenslage sei erfreulich. Stolz sei man auch darauf, nicht auf der gegenwärtigen "Mietpreiswelle" mitzusegeln. Dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum in Starnberg gibt, weiß auch Landrat Stefan Frey, der dazu aufrief, die Genossenschaft zu unterstützen. Immerhin: Von 2023 an sollen in der Egerer Straße drei neue Gebäude mit rund 80 Wohnungen entstehen. Unterstützung bei diesem Vorhaben dürfte es von der Stadt geben, die Versammlung wählte Patrick Janik in den Aufsichtsrat: Es ist das erste Mal, dass ein Starnberger Bürgermeister Mitglied dieses Gremiums ist, dem außerdem Gerd Weger, Ludwig Jägerhuber, Thomas Beigel, Gisela Martin, Hans Steinherr und Michael Vossen angehören. "Wir freuen uns sehr über Janiks Mitarbeit", sagte Mehr, "das hat eine neue Qualität." Er hofft darauf, in Abstimmung mit der Stadt schon bald mit der Feinplanung des Projekts beginnen zu können.

Überschattet war die Versammlung von der Nachricht über den Tod von Günther Weikl. Er gehörte dem Vorstand der Starnberger Genossenschaft seit 2008 an; zuvor war er 25 Jahre Geschäftsführer des Verbands Wohnen im Landkreis. Im Februar war der 77-Jährige auf eigenen Wunsch von seinem Posten zurückgetreten. Als "Großmeister des sozialen Wohnungsbaus" entstanden unter Weikls Federführung mehr als 1000 Sozialwohnungen im Landkreis. Mehr bezeichnete Weikls Wirken in der Genossenschaft anlässlich dessen 75. Geburtstags als "absoluten Glücksfall". Die großen Erfolge in den vergangenen zehn Jahren - Neubauten am Rudolf-Widmann-Bogen und an der Himbselstraße sowie Sanierungen - tragen maßgeblich Weikls Handschrift.

© SZ vom 13.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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