Senioren:Ideen fürs Leben im Alter

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Erster Spatenstich mit Ahorn: (von links) Wolfram Gum, Ulf Walliczek, Rasso von Rebay und Manfred Epp. (Foto: Nila Thiel)

Wohnstift in Pilsensee feiert Spatenstich für Erweiterungsbau

Von Christine Setzwein, Seefeld

Acht Jahre hat es gedauert von der ersten Idee bis zum Spatenstich. Dafür entsteht nun an der Anton-Ettmayr-Straße in Oberalting "ein zeitgemäßes Projekt" für die Senioren der Gemeinde Seefeld, sagt Ulf Walliczek. Der Bauherr und Betreiber des Seniorenstifts Pilsensee sprach am Mittwoch aber auch von einem "spannenden Projekt". Künftig besteht das Seniorenstift aus zwei Einrichtungen: dem Stammhaus, in dem dann die stationären Bewohner medizinisch betreut werden, sowie dem Neubau mit Tagespflege, zwei Demenz-Wohngemeinschaften und 26 Appartements für Paare und alleinstehende Senioren. Für Bürgermeister Wolfram Gum ist das Vorhaben eine Infrastrukturmaßnahme, "auf die wir stolz sein können". Er lobte die Familie Walliczek für die gute Zusammenarbeit und die Investition. Denn: "Seniorenbetreuung ist eine Zukunftsaufgabe."

Im Gegensatz zu der langen Planungsphase ging die Genehmigung durch das Kreisbauamt vergleichsweise schnell. Nur zwei Monate habe es gedauert, bis der positive Bescheid der Behörde da war, sagte Christoph Drewes vom Seefelder Bauamt, während im Hintergrund auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück bereits ein Bagger und ein Radlader Erde abtragen. Um eine Doppelbelastung der Anlieger mit Lärm und Dreck zu verhindern, beginnen die Kanalbauarbeiten der Gemeinde in dem Quartier erst im Juni. Drewes: "Sie schließen sich nahtlos an." Die Lkw, die jetzt den Erdaushub für den Neubau abtransportieren - es handelt sich um etwa 400 Ladungen - seien angehalten, gleich zur Staatsstraße zu fahren und nicht durch das Wohngebiet, sagte Drewes.

Vor 35 Jahren habe es den Spatenstich für das Stammhaus gegeben, sagte Ulf Walliczek, seinerzeit durch Vater Dieter und Mutter Anke. Zwischendurch war das Seniorenstift verpachtet, aber jetzt haben die Walliczeks wieder das Sagen. "Wir sind ein Familienunternehmen."

Die neue Tagespflege bekommt 17 Plätze, in den beiden Demenz-WGs können 17 Menschen betreut werden, denen auch ein beschützender Demenzgarten zur Verfügung steht. Die Gäste der Tagespflege und die Bewohner der Appartements können sich in den Grünanlagen und in einem "Garten der Sinne" und einem "Garten der Erinnerung" erholen. Ende 2020 sollen die Gebäude, die der Weßlinger Architekt Raso von Rebay geplant hat, bezugsfertig sein. Der Ahorn, den Gärtnermeister Ulrich Pirzer am Mittwoch pflanzte, soll laut Walliczek ein Zeichen sein "für den Keim, der gesetzt wird, für die Idee, die wächst und für das Große, das entsteht". Dazu braucht es allerdings auch neue Mitarbeiter - und Wohnungen, die sie bezahlen können.

© SZ vom 09.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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