Seeshaupt:Wohnungen für Asylbewerber

Lesezeit: 1 min

Die Gemeinde will aber auch günstigen Wohnraum für Einheimische planen

Die Wohnungen für anerkannte Asylbewerber an der St Heinricher Straße können gebaut werden. Nach langer Diskussion und mehreren Anläufen stimmte der Gemeinderat einem Kompromiss zu. Demnach wird das staatliche Bauamt Weilheim für das staatseigene Grundstück einen geänderten Bauantrag stellen, der statt drei Wohnungen für 36 Menschen nun sechs Wohnungen für 24 Personen vorsieht. Die Wohnungen haben zwei oder drei Schlafzimmer und jeweils eine Wohnküche und ein kleines Bad. Ulrike Xylander (GrAS) wertete diese Ergebnis als Erfolg: "Das haben wir nur unserer Hartnäckigkeit und der von Max Amon zu verdanken."

Jetzt seien pro Wohnung weniger Menschen vorgesehen, das gewährleiste einen akzeptablen Standard. Ihr Ratskollege Amon (CSU) hatte den Kontakt mit der Regierung von Oberbayern gesucht und direkte Verhandlungen mit einem Vertreter der Obersten Baubehörde gefordert. In einer Besprechung Anfang Mai wurde der Kompromiss erreicht. Der Gemeinde wird ein Belegungsrecht für 30 Prozent der Wohnungen eingeräumt. Insgesamt gibt es in Bayern 28 derartige Projekte, die Baumaßnahmen werden wohl als Gesamtpaket ausgeschrieben, berichtete Fritz Egold (SPD) aus dem Gespräch. Erst dann werde auch klar, in welcher Bauweise die Gebäude errichtet werden. Lediglich Armin Mell (FDP) stimmte gegen den Plan, er fürchtet, dass dadurch der Druck auf die Gemeinde, selbst günstige Wohnungen für sozial Schwache zu bauen, sinkt.

Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) wies die Sorge zurück - er sehe dieses Projekt als Geschenk, das Seeshaupt Zeit verschaffe, die eigenen Pläne zu verfolgen. Immerhin würde eine solches Bauvorhaben vier bis fünf Millionen Euro kosten, das wolle in Ruhe geplant sein. Wenig später beschloss dann der Gemeinderat ein Vorkaufsrecht für das Areal zwischen Bahnlinie und Seeseitener Straße, das teilweise der Bahn gehört und verkauft werden soll. Laut Beschluss will die Gemeinde nördlich des Bahnhofs nicht nur eine "geordnete städtebauliche Entwicklung" sicherstellen, sondern auch günstigen Wohnraum schaffen.

© SZ vom 13.05.2016 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: