Seeshaupt:Wohnraum für Flüchtlinge

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Seeshaupt will Unterkünfte für Asylbewerber am Bahnhof schaffen

Für die Nutzung der Brachfläche am Bahngleis neben dem gemeindlichen Bauhof hat es schon viele Ideen gegeben. Wohnungen kamen dabei schon wegen der Nachbarschaft zu den Gewerbeflächen bisher nicht in Frage. Die aktuelle Flüchtlingssituation wirft aber nun ein neues Licht auf diese Örtlichkeit: Der Grundeigentümer, dessen Antrag für einen Supermarkt in der jüngsten Sitzung wieder abgelehnt wurde, will das Grundstück nun dem Landratsamt anbieten. Wie Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) berichtete, könnten Unterkünfte für Asylbewerber in Holzständerbauweise gebaut werden, sie wären möglicherweise noch heuer bezugsfertig. Dort könnten etwa 70 Menschen untergebracht werden. Landrätin Andrea Jochner-Weiss (CSU) hatte im August einen dringenden Aufruf gestartet, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Das Landratsamt Weilheim rechnet bis zum Jahresende mit weiteren 2000 Menschen, bisher sind im Landkreis 1200 Asylbewerber untergebracht. Bernwieser appellierte an die Seeshaupter, den Flüchtlingen einen guten Start in ein neues Leben zu ermöglichen. "Unsere Aufgabe ist es, diese Menschen zu integrieren," sagte er. Bernwieser hofft dabei auf finanzielle Unterstützung, sei es vom Bund oder vom Freistaat. Immerhin kämen auf den Ort einige Aufgaben zu, allein wenn man an Kindergartenplätze und Schulräume denke. Man müsse sich auf einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren einstellen.

Am 8. Oktober will er Bernwieser sich mit der Helfergruppe treffen, die schon länger die Flüchtlinge in den sechs Wohnungen an der St. Heinricher Straße betreut, um über die künftigen Herausforderungen zu sprechen. Ulrike Xylander (GrAS) plädierte in der Sitzung dafür eine hauptamtliche Stelle dafür zu schaffen. Die Koordination all dieser Aufgaben sei im Ehrenamt nicht mehr zu stemmen. Falls von staatlicher Seite keine Geld komme, müsse sich Seeshaupt überlegen, ob es sich das selbst leisten wolle, schon um den sozialen Frieden zu wahren.

© SZ vom 25.09.2015 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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