Seeshaupt:Schadstoffe im Boden verhindern Hausbau

Lang und heftig war über ein Grundstück an der St. Heinricher Straße diskutiert worden, es gab Gespräche mit Anwohnern, mit dem staatlichen Bauamt, mit der Regierung von Oberbayern. Zum Schluss genehmigte der Gemeinderat den Bau eines Hauses für anerkannte Asylbewerber mit sechs Wohnungen für 24 Menschen. So wollten die Räte einen "Mindeststandard für menschenwürdiges Wohnen" sichern. Der Bau sollte noch dieses Jahr fertig werden, der Mietvertrag für das evangelische Ferienheim, in dem in sechs Wohnungen Flüchtlinge untergebracht sind, zum Jahresende auslaufen.

Das Grundstück wurde gerodet, das baufällige Holzhäuschen abgerissen, im Dorf wartete man auf den Baubeginn. Den hat das staatliche Bauamt nun aber abgesagt. Bodenproben ergaben Schadstoffbelastungen, eine Sanierung wäre erheblich zu teuer. Bürgermeister Michael Bernwieser zufolge wurden in der Senke wohl Teer und Asphaltreste vom Straßenbau entsorgt, die heute als problematisch angesehen werden. Als der Freistaat Bayern vor etwa fünf Jahren die ersten Bauanfragen stellte - damals noch für Gebäude mit 30 Wohnungen - hatten Nachbarn von der Nutzung der Senke als Kiesgrube noch vor dem Zweiten Weltkrieg berichtet, Unterlagen darüber fanden sich freilich nicht.

Der Mietvertrag mit der evangelischen Kirche wurde im Sommer um drei Jahre verlängert. Für das potenzielle Baugrundstück ist nun wieder die Immobilienverwaltung des Freistaats Bayern zuständig, immerhin gibt es jetzt einen Bebauungsplan und eine Baugenehmigung.

© SZ vom 12.10.2016 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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