Seeshaupt:Glasfaserkabel für die kleinen Ortsteile

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Nun muss nur noch gearbeitet werden: Mit der Vertragsunterzeichnung durch Bürgermeister Michael Bernwieser ist der Startschuss für den Ausbau des schnellen Internets in Seeshaupt gefallen. Rund zehn Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt und Verteilerkästen umgerüstet oder neu aufgestellt. Das Ziel sind Verbindungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 mbit/s für alle Anschlüsse, auch in Magnetsried und Jenhausen. Von den sogenannten Multifunktionsgehäusen führen dann noch höchstens 700 Meter Kupferkabel in die einzelnen Häuser und Wohnungen. 123 einzeln liegende Häuser in Ortsteilen wie Schmitten, Seeseiten oder Oppenried bekommen sogar ein Glasfaserkabel bis ins Haus. Dafür müssen die Hauseigentümer jedoch eine Einverständniserklärung unterschreiben. Für die Kunden fallen, wenn sie sich jetzt für den Anschluss entscheiden, keine Kosten an. Die Gemeinde allerdings bringt rund 500 000 Euro auf, fast 800 000 Euro kommen vom Freistaat Bayern, nur den Rest der Baukosten von etwa 1,5 Millionen Euro trägt die Telekom als Netzbetreiber. Ralf Niepel vom Vertrieb der Telekom versichert, dass das Netz im Herbst 2016 in Betrieb gehen kann.

Die Idee, in Seeshaupt ein eigenes Netz von Leerrohren zu verlegen und zu vermieten, wird dagegen erst einmal nicht realisiert: eine Düsseldorfer Beratungsfirma hat für ein Netz von 78 Kilometer glasfaserfähige Rohre mit Anschlüssen zu jeder Haustür Kosten von mehr als 2,6 Millionen Euro errechnet. Selbst wenn man bei ohnehin anstehenden Bauarbeiten "mitverlegt", fallen immer noch 1,1 Millionen Euro an. Der aus Stuttgart angereiste Referent Nils Linden erläuterte den Gemeinderäten, dass man damit weiter in die Zukunft plane, der jetzt von der Telekom realisierte Ausbau werde in zehn Jahren nicht mehr ausreichend sein. Es gebe immer mehr Firmen, die solche Netze anmieten und betreiben und damit die Ausbaukosten wieder hereinbrächten, sagte Linden.

© SZ vom 25.09.2015 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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