Seeshaupt:Debatte ums Feuerwehrhaus

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Helfer wünschen sich einen Anbau, Gemeinderäte sind skeptisch

Es ging zwar nur um die bei einem Haushaltsvolumen von gut elf Millionen Euro gering erscheinende Summe von 50 000 Euro, doch offenbar sind einige Seeshaupter Gemeinderäte entschlossen, weniger Geld auszugeben. Die Feuerwehr hatte Ende April im Gemeinderat ihre Wünsche vorgetragen: Eine großzügige Erweiterung des Feuerwehrhauses sei unabdingbar, hieß es. Man benötige Platz für das neue Drehleiter-Fahrzeug sowie für Schulung, Ausrüstung, Werkstatt und sanitäre Anlagen. Im Haushaltsentwurf hatte Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) darum 50 000 Euro für die Planung eines Anbaus vorgesehen. Allerdings hatte er dies nicht mit dem Finanzausschuss abgesprochen. Gegen den Protest von Gemeinderat Armin Mell (FDP) verteidigte sich Bernwieser: Er habe, wie jedes Gemeinderatsmitglied, das Recht, zusätzliche Posten in den Haushaltsentwurf einzustellen. Das Gremium könne ja ablehnen.

Ulrike Xylander (GrAS) erinnerte daran, dass der Finanzausschuss angesichts der hohen Kosten für den Kindergartenbau sowie den Umbau von Schule und Campingplatz beschlossen habe, den Feuerwehrumbau ins nächste Jahr zu schieben. Jan von Gruchalla (CSU) verwies auf die künftigen Betriebskosten für den erweiterten Kindergarten, die noch gar nicht abschätzbar seien. Der Antrag wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Der restliche Haushalt dagegen erhielt die einhellige Zustimmung des Gremiums. Der Etat beinhaltet die Baukosten für das Kinderhaus mit 2,4 Millionen Euro, die Neugestaltung des Campingplatzes mit 900 000 Euro sowie die Brandschutzsanierung der Schule für knapp 500 000 Euro und jeweils rund 400 000 Euro für Straßenbau und Erneuerung der Wasserversorgung. Zudem schießt die Gemeinde 135 000 Euro zu den Investitionskosten für den Breitbandausbau zu. Seeshaupt hat im Jahr 2014 seine letzten Schulden in Höhe von gut 9000 Euro getilgt. Die Bauvorhaben können vor allem aus dem Verkauf des ererbten Seeufer-Grundstücks finanziert werden. Trotz der hohen Ausgaben verbleiben rund zwei Millionen Euro in der "Allgemeinen Rücklage", also im Sparschwein der Kommune. Nach Aussage der Kämmerei ist jedoch die Steuerkraft nicht mehr ganz so gut wie bisher. Das Thema Feuerwehrhaus beschäftigt am Dienstag den Gemeinderat.

© SZ vom 19.05.2015 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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