Seeshaupt:Debatte über Fischerei-Erweiterung

Seit 500 Jahren betreibt die Familie Lidl die Fischerei am Starnberger See, auch das Strandbad gibt es schon länger. Andreas Lidl hat sich mit der Gastronomie im Würmseestüberl ein zweites Standbein aufgebaut. Wer die geräucherten Renken zu Hause essen wollte, ging bisher zur Seniorchefin ins Wohnhaus an der Hauptstraße. Ihr wird die Arbeit aber jetzt zu viel. Die neuesten EU-Richtlinien schreiben ohnedies ein modernes Schlachthaus gemäß aktueller Hygienevorschriften vor. Eine räumliche Trennung von Gastronomie, Verarbeitung und Verkauf wie bisher ist für Andreas Lidl organisatorisch aber nicht zu leisten. In einer Voranfrage wollte er klären, ob eine Verlängerung des bestehenden Gebäudes am Seeufer um rund sechs Meter für Räucherofen, Kühlung und Verkaufstresen möglich wäre.

Peter Blaut (GrAS) bat darum, einen anderen Standort zu prüfen, da durch den Bau die Liegewiese deutlich beschnitten würde. Armin Mell (FDP) sprang für den Antrag in die Bresche: "Wenn wir das Leitbild, das wir uns gegeben haben, ernst nehmen, müssen wir zustimmen." Er hatte eigens das gerahmte Exemplar des Leitbildes von der Wand genommen, um seinen Kollegen den Passus über die Förderung des Gewerbes im Ort vorzulesen. Max Amon (CSU) versicherte, dass er natürlich die Gewerbetreibenden unterstütze - "aber doch nicht blind!" Genauere Informationen und ein Konzept sollen dem Rat bei seiner Entscheidung helfen, die möge der Bauwerber jetzt vorlegen, heißt es im Beschluss.

© SZ vom 26.07.2018 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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