"Schon wieder sollen wir einen Auftrag ohne Ausschreibung vergeben", wetterte Gemeinderat Armin Mell (FDP) "da mache ich nicht mehr mit!" Anlass für seinen Ausbruch war die Vergabe der Planung für die Heizungssanierung in der Grundschule an ein Münchner Ingenieurbüro. Bürgermeister Michael Bernwieser (PfW) rechtfertigte sich. Die Firma kenne die Schule aus der Liegenschaftserfassung, die veranschlagten Sätze seien so niedrig wie möglich - und vor allem sei der Markt leergefegt. Im Rathaus gebe es keinen Mitarbeiter, der technisch versiert genug sei, um den Leistungskatalog aufzustellen, der für die Ausschreibung der Planungsleistung notwendig sei. Wenn er dies von dem Münchner Büro erledigen lasse, dürfe es sich nicht mehr um den Auftrag bewerben.
Fritz Egold (SPD) erinnerte dagegen daran, dass die Gemeinde verpflichtet sei, mehrere Angebote anzufordern, auch wenn die Anfragen wegen Überlastung abgelehnt würden. Peter Blaut (GrAS) brachte in der weiteren Diskussion dann ein Blockheizkraftwerk ins Gespräch. Das aber, so Bernwieser, würde eine völlig neue Planung erfordern. Überdies seien ja in der Finanzausschusssitzung alternative Energiequellen verworfen worden. Markus Ott (SPD) verwies auf die Erfahrungen aus seiner Arbeitsstelle - der Bedarf in der Schule sei für ein Blockheizkraftwerk wohl nicht gleichmäßig genug.
Mit neun zu acht Stimmen wurde der Auftrag in Höhe von rund 60 000 Euro schließlich vergeben. Die Anlage selbst wird wohl 100 000 Euro kosten, darüber muss der Rat dann gesondert entscheiden. Schon zuvor war es um ein Angebot zur Erneuerung der morschen hölzernen Stützpalisaden am Kinderhort, also dem ehemaligen Kindergarten, gegangen. Auch hier hatte die Verwaltung ohne weitere Ausschreibung ein Angebot für den Einbau von Betonstützen zum Preis von knapp 16 000 Euro eingeholt. Hier gab es nur eine Gegenstimme, Peter Blaut (GrAS) monierte, er habe zu wenig Informationen.