Seefeld/München:Verhandlung steht immer noch aus

Früherer Geschäftsführer der Klinik Seefeld weist Vorwürfe zurück

Im Streit zwischen dem fristlos gekündigten Geschäftsführer der Chirurgischen Klinik Seefeld und deren Zweckverband ist noch immer keine Einigung erzielt worden. Der Ex-Chef wehrt sich weiterhin gegen seinen Rauswurf vor einem Jahr und klagt deshalb vor dem Arbeitsgericht München. Nach der gescheiterten Güteverhandlung war ein weiterer Termin vor einigen Monaten auf unbestimmte Zeit verschoben und die Streitsache einer anderen Kammer übertragen worden. Es werde voraussichtlich in diesem Jahr zu keiner Verhandlung mehr kommen, teilte am Donnerstag ein Sprecher des Arbeitsgerichts mit.

Dem früheren Klinik-Geschäftsführer wird vorgeworfen, Bilanzen über Jahre hinweg geschönt und ein Defizit von etwa zwei Millionen Euro verschwiegen zu haben. Doch der so Beschuldigte weist jegliche Vorwürfe nach wie vor zurück. Das erklärte jetzt auf Anfrage dessen Rechtsanwältin Eva-Maria Franik. Sie verwies auch darauf, dass gegen ihren Mandanten kein Ermittlungsverfahren eingeleitet und er nicht einmal vernommen worden sei. Im arbeitsrechtlichen Verfahren sieht die Fachanwältin durchaus "Optionen", sich mit dem Klinik-Zweckverband doch noch zu einigen. "Ein Vergleich ist nicht vom Tisch", sagte Franik. Details wollte sie zu einem möglichen Kompromiss, etwa über eine Abfindung, aber nicht nennen.

Vor einem Jahr war das finanzielle Desaster der 72-Betten-Klinik ans Licht gekommen. Der damalige Verwaltungsleiter geriet in den Verdacht, Bilanzen frisiert zu haben, um Defizite zu vertuschen. Das kam anhand externer Prüfungen heraus. Dem Zweckverband gehören sieben Gemeinden und der Landkreis Starnberg an, die über Umlagen und Kredite den Betrieb des Seefelder Krankenhauses seither stabilisieren müssen. Es kooperiert inzwischen mit dem Klinikum Starnberg.

© SZ vom 28.10.2016 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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