Neues Programm:Hochkarätige Unterhaltung im Sudhaus

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Verena Nikolay, Irene Straub, Petra Hofstätter, Eveline Kuthe, Brigittte Altenberger und Mika Makosch (von links) stellen das neue Programm vor. (Foto: Arlet Ulfers)

Den Veranstalterinnen von "Kultur im Schloss Seefeld" gelingt eine gute Mischung aus Veranstaltungen mit lokalen und überregionalen Künstlern.

Von Patrizia Steipe, Seefeld

Das erste Konzert des Vereins "Kultur im Schloss Seefeld" im Winterhalbjahr findet am Sonntag, 24. September, statt. Das Arcis Saxophon Quartett spielt klassische Musik. Junge, experimentierfreudige und mitreißende Musiker seien das, "ich habe sie selbst erlebt, sie machen sogar Straßenmusik", schwärmte Vorstandsmitglied Brigitte Altenberger. Auch zu den elf weiteren geplanten Konzerten gab es beim Pressegespräch von den jeweiligen Ansprechpartnerinnen in den Kategorien Klassik, Kabarett, Jazz und Kinder Informationen, die man so in keinem Programmheft findet. Den engagierten Kulturmanagerinnen ist es im neuen Programm gelungen, hochkarätige Künstler in das Sudhaus zu locken.

Zum Beispiel Lokalmatadore aus der Gemeinde wie der Piano-Kabarettist Martin Schmitt, er kommt am 7. Oktober mit seinem Programm "Jetzt ist Blues mit lustig", das Amelie-Scheffels-Quartett, das am 2. Dezember klassische Standards spielt oder Faltsch Wagoni, die Herrschinger Sprachakrobaten Thomas und Silvana Prosperi mit ihrem Programm "Palast abwerfen" (26. November). Auch die aus Seefeld stammende Schauspielerin Jule Ronstedt ist dabei mit einer Lesung, die von Harfenmusik umrahmt wird. Dabei geben verschiedene Autoren "skurrile Survival-Tipps" am 12. November. Harfenistin Evelyn Huber hat bereits bei Quadro Nuevo gespielt und sei normalerweise "ausgebucht bis dorthinaus", erzählte Vorsitzende Eveline Kuthe.

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Als "Grenzgänger" bezeichnete Irene Straub die Instrumentalisten Axel Wolf und Hugo Siemeth. Sie nennen sich Flow und präsentieren am 11. November Jazz und Renaissance. Dabei wird auch die Theorbe gespielt, eine Laute, die Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt wurde. Und anlässlich des 150. Geburtstags von Sergej Rachmaninow spielt das Gelius-Trio am 18. November.

Die Jahrhunderte alten Gewölberäume des Sudhauses von Schloss Seefeld, in denen früher einmal Bier gebraut wurde, werden seit der Renovierung vor etwa 30 Jahren vom Kulturverein mit seinen rund 70 Mitgliedern verwaltet. "Hier herrscht eine besondere Atmosphäre, das bekommt man in keinem Bürgerhaus", erklärte Kuthe. Und dank diverser Maßnahmen sei die Akustik hervorragend.

Im nächsten Jahr läuft jedoch der Pachtvertrag aus. 2000 Euro zahlt die Gemeinde im Monat, dafür dürften nicht nur "Kultur im Schloss Seefeld", sondern auch örtliche Vereine einmal im Jahr die Räume kostenlos nutzen. Der Kulturverein hofft, dass die Pacht verlängert wird. "Wir sind schon mit der Gemeinde im Gespräch", so Altenberger. Noch sei aber nichts entschieden.

Bis auf eine Ausnahme finden alle Veranstaltungen im Sudhaus statt. Zum Beispiel die Deutschen Schlager von 1929 bis 1969 am 22. Oktober mit Julia von Miller und Anatol Regnier. Neben Gassenhauern wie "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein" gibt es Informationen zur Zeitgeschichte. Außerdem soll an die vielen hervorragenden Frauen, die komponiert haben und häufig im Schatten der Männer standen, erinnert werden. "Stets nur Zierde?" lautet der Konzertabend am 16. Dezember mit Liedern und Chansons von Komponistinnen aus den vergangenen 200 Jahren.

Stolz sind die Veranstalterinnen darauf, dass es ihnen gelungen ist, Dreiviertelblut am 3. November "an Land zu ziehen". Die kultige Heimatsound-Band ist ein Publikumsmagnet und tritt deswegen im größeren Seefelder "Haus Peter und Paul" auf. Neu ist der Termin für das Kindertheater. Statt wie bisher am Freitag, findet es am Sonntag, um 16 Uhr statt. Das Eukitea-Theater aus Augsburg kommt am 15. Oktober mit dem "Clownsbaum", einem Stück über Umweltbewusstsein. Judith Seibert, die Wurzeln im Landkreis hat, bringt am 10. Dezember die Kinder mit dem Tanztheater "Der Weihnachtshase" in adventliche Stimmung.

Ein wenig bangen die Veranstalterinnen, dass genügend Karten verkauft werden. "Es könnte besser sein. Die Leute gehen nicht mehr so viel raus. Das sind die Nachwehen von Corona", bedauerte Altenberger. Außerdem benötigt das Veranstaltungsteam Verstärkung. "Wir freuen uns über Helfer", so Kuthe - sei es an der Kasse, beim Flyer verteilen, bei der Technik oder als Verantwortlicher für die Sparte "Kabarett".

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