In abgespeckter Form präsentiert sich zum Ende der Sommerferien das Sammersee-Festival in Schondorf. Die Veranstaltung am Samstag, 9. September, beginne am Nachmittag mit einer Diskussion über Jugendkultur im ländlichen Raum, kündigt Leonie Schaffhauser vom Trägerverein an. Sie war acht Jahre im Vorstand des Vereins und ist die Projektleiterin der Veranstaltung. Das Musikfestival wird von Jugendlichen und jungen Erwachsenen geplant, organisiert und gestaltet, die alle ehrenamtlich arbeiten. Der Verein spendet stets vierstellige Beträge an gemeinnützigen Organisationen, die wiederum soziale und meist regionale Projekte unterstützen.
Das weitere Programm und der genaue Ort des Festivals werden erst noch bekanntgegeben. In Frage kommen dafür die Seeanlage oder der Bolzplatz am Sportgelände. Dabei sind drei verschiedene Künstlerinnen und Künstler aus Bayern, unter anderem die Band "Koko Head Park" aus Dießen.
Newsletter abonnieren:SZ Gerne draußen!
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Möglich wurde die Veranstaltung in der jetzt geplanten Form durch die Zusammenarbeit mit dem Verband für Popkultur in Bayern und eine Finanzierung aus Projektmitteln des Kunstministeriums für die Freie Kunst-Szene Bayern. Anders als sonst muss daher kein Eintritt bezahlt werden, dadurch wollen die Veranstalter nach eigenen Angaben ein "niederschwelliges Angebot schaffen". Die Organisatorin rechnet mit 500 bis 1000 Besuchern. Der Verein übernimmt den Getränkeausschank, außerdem wird es Essensstände geben. Geboten werde ein abwechslungsreiches Programm mit dem gewohnten Sammersee-Flair, kündigt Schaffhauser an.
Schondorfs Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) erklärte, dass sich der Gemeinderat dafür entschieden habe, auch den Veranstaltungsort in der Seeanlage zuzulassen. Dafür habe auch das vorgesehene Ende um 22 Uhr gesprochen. Eigentlich hätte der Sammersee-Verein auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit gehabt, ein zweitägiges Benefizfestival am Gelände beim Sportplatz an der Bergstraße zu veranstalten, denn eine entsprechende Genehmigung von der Gemeinde lag vor.
"Das Risiko ist enorm", sagt die Projektleiterin
Inzwischen seien die Produktionskosten für ein zweitägiges Musikfestival durch Inflation und Energiekrise stark gestiegen. "Das Risiko ist enorm", sagt Schaffhauser. In den vergangenen beiden Jahren gab es eine Förderung über das Programm "Neustart Kultur" im Zuge der Corona-Krise. Für den ehrenamtlich organisierten Verein war deshalb das finanzielle Risiko zu groß. Das Team mache sich Gedanken, wie das Festival weiter bestehen könne, sagt Leonie Schaffhauser. Dabei gebe es "genügend Kräfte, die mitarbeiten".
Zum 16. Mal findet nun das Benefizfestival in Schondorf statt, das generationsübergreifend gut angenommen wurde und regionalen jungen Bands eine Auftrittsmöglichkeit anbot. Allerdings wurden über die Jahre Auflagen verschärft, und nach Beschwerden von Anwohnern musste in Abstimmung mit der Gemeinde ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet werden. Viele Jahre war das Festival im Strandbad Forster zu Gast, zweimal fand es auf dem Gelände des Bolzplatzes im Sportgelände statt, das am südlichen Ortsrand von Schondorf liegt.