Saisonstart der weißblauen Flotte:Von Schloss zu Schloss

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Am Ostersonntag heißt es wieder "Leinen los" auf dem Starnberger See und Ammersee.

Von Christiane Bracht, Starnberg

Noch wird kräftig geschrubbt, gewischt und poliert auf den Schiffen der weiß-blauen Flotte. Alles soll glänzen, wenn am Ostersonntag, 5. April, die neue Schifffahrtssaison eröffnet wird. Um 10.25 Uhr legt der Raddampfer Herrsching in Stegen zu seiner ersten Rundfahrt auf dem Ammersee ab. Fünf Minuten später heißt es auch auf dem Starnberger See "Leinen los". Die MS Seeshaupt wird dann die Ausflügler auf die große Schlössertour mitnehmen: Starnberg, Berg, Ammerland, Tutzing, Possenhofen und wieder zurück.

Manch einer fiebert der nächsten Dampferfahrt schon richtig entgegen, vor allem auf dem Ammersee, denn von den 15 Brunchfahrten dort sind alle bis auf die letzte bereits jetzt ausgebucht. Genauso beliebt ist übrigens die Schlemmerfahrt zur Sonnenwende.

Aber keine Sorge, es gibt noch genügend Erlebnisfahrten in dieser Saison, die man buchen kann, nicht nur auf dem Ammersee, auch auf dem Starnberger See: Ob es ums Tanzen, Schlemmen, Weintrinken oder Wandeln auf königlichen Spuren geht - bei der Schifffahrt ist man erfindungsreich. Selbst im Mondschein kann man von Mai bis August über das Wasser gleiten.

Schon im vergangenen Jahr waren die Charterfahrten besonders beliebt, berichtet der Chef der Seenschifffahrt Michael Grießer. Während auf Linienschiffen im Juli und August 15 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs waren, verzeichnete er auf den Erlebnisfahrten einen leichten Anstieg. Insgesamt machten 230 000 Ausflügler eine Rundtour auf dem Starnberger See, 267 000 schipperten dagegen auf einem der Raddampfer auf dem Ammersee. Ob allerdings die ersten Fahrten in diesem Jahr viele Ausflügler anlocken werden, ist fraglich, denn die Meteorologen haben eher kühles und ungemütliches Wetter für den Saisonauftakt angekündigt.

Die Fahrgäste können sich aber auf einen neuen Service an Bord freuen: Alle Schiffe sind jetzt mit Wlan ausgestattet. Finanzminister Markus Söder will dies am Dienstag, 7. April, offiziell in Betrieb nehmen. Bei der Gelegenheit wird er auch die neue Werft in Starnberg einweihen. Nach monatelangen Bauarbeiten ist die Verwaltung der Seenschifffahrt nun umgezogen. Auch Schiffsgastronomie, Fischereigenossenschaft sowie Schlösser- und Seenverwaltung sind nun in dem neuen Gebäude. Zehn Millionen Euro hat der Neubau verschlungen. Im Herbst will die Schifffahrt sich um den Neubau der Mole kümmern und die Tanks unter die Erde legen, so wie es mit der Stadt Starnberg vereinbart ist. Wegen des kalten und eher schlechten Wetters konnte damit noch nicht begonnen werden, erklärt Seenschifffahrt-Chef Michael Grießer. Doch bis Ende November soll alles fertig sein.

Auch der Steg in Ambach, der über den Winter neu gemacht werden sollte, ist noch nicht fertig. Der stählerne Unterbau steht zwar schon, aber die Planken konnten noch nicht angebracht werden. Bei dem Sturm der vergangenen Tage wäre es für die Arbeiter zu gefährlich gewesen, erklärt Grießer. Anfang Mai, wenn die Schiffe auch im südlichen See wieder verkehren, wird der Steg jedoch fertig sein, heißt es.

© SZ vom 04.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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