Sachbeschädigungen:Nächtliche Kontrollen

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Sicherheitsdienst wird nachts auf Plätze und vor öffentlichen Gebäuden patrouillieren

Von Rainer Rutz, Planegg

Mit Mitteln, die für eine Vorortgemeinde ungewöhnlich sind, will Planegg den Kampf gegen Vandalismus an öffentlichen und privaten Gebäuden und Freizeiteinrichtungen verstärken. Künftig wird - zunächst befristet bis Jahresende - ein privater Sicherheitsdienst zusätzliche nächtliche Kontrollfahrten unternehmen. Die Initiative war von den Freien Wählern/Dynamischen ausgegangen. Ihren Antrag nahm der Ferienausschuss des Gemeinderats einstimmig an.

Das Thema Zerstörungswut beschäftigt den Planegger Gemeinderat schon einige Zeit. Bereits vor zwei Jahren hatte die Gemeinde einen Grundsatzbeschluss gefasst, öffentliche Einrichtungen vor allem nachts besser zu überwachen. Ausgangspunkt waren ständige mutwillige Zerstörungen in den Freizeiteinrichtungen am Gymnasium, im Wellenbad und auf Sportplätzen samt Umgebung. Eine Neurieder Firma kontrolliert seither, die Übergriffe sind nach Auskunft aus dem Rathaus zumindest teilweise zurückgegangen.

Anders stellt sich die Situation im Sportpark am Feodor-Lynen-Gymnasium dar. Wenn die Anlagen gegen 22 Uhr geschlossen werden, berichtete Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig den Gemeinderäten, machten sich regelmäßig junge Leute auf den Weg, "für die offensichtlich Verschmutzung und Zerstörung gemeindlicher und privater Flächen ein Anreiz ist". Ähnlich geht es laut Schaudig auf dem Marktplatz und im Martinsrieder Parc du Meylan zu. Es gab in der Zwischenzeit mehrere runde Tische mit Polizei, den Vertretern der Jugendhäuser, der Sicherheitsfirma und der Gemeinde. Dabei wurde beschlossen, die Kontrollen im Gemeindegebiet erheblich zu erweitern. Der Sicherheitsdienst kann die Personalien der jungen Leute feststellen und im Extremfall die Polizei holen. Wenn sich die Jugendgruppen treffen - Schaudig sprach von zwei bekannten Gruppen -, bringen sie in der Regel Bierflaschen und anderes mit: "Und wenn sie weitergehen, zerdeppern sie sie." Der Platz zwischen Schule, Turnhalle und Kupferhaus sei dann oft übersät mit Scherben. Beschwerden kommen auch aus der neuen Seniorenwohnanlage.

Im Gemeinderat herrschte Einigkeit darüber, dass man stärker durchgreifen müsse. Auch eine Videoüberwachung für verschiedene Objekte im Gemeindebereich soll jetzt geprüft werden. Der Sicherheitsdienst wird künftig die meisten Objekte einmal täglich und mehrmals nach 22 Uhr überwachen. Der Einsatz soll bei Bedarf bis zwei Uhr nachts laufen. Fünfmal pro Woche wird es außerdem eine sogenannte City-Streife geben, die bis um ein Uhr früh Plätze kontrolliert, auf denen sich die jungen Leute gerne aufhalten. 1550 Euro pro Woche kosten die nächtlichen Kontrollen. Sie sind zunächst bis zum Jahresende befristet.

© SZ vom 29.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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