Restaurierung:Mühevolle Kleinarbeit

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Nach harter Arbeit freuen sich besonders Verwaltung und Gemeinderäte über die Renovierung: (v. li.) Theresa Janik, Nandl Schultheiß, Stefanie Reichart, Andreas Keller, Maximiliane Gerber, Helmut Gollwitzer, Bürgermeister Bernhard Sontheim, Miriam Witzan und Günter Hansel. (Foto: Nila Thiel)

Gemeinderat Günter Hansel hat dem Kreuz auf dem Feldafinger Leichenhaus zu neuem Glanz verholfen

Von Isabella Falkner, Feldafing

Blattgold für etwa 180 Euro hänge an dem Kreuz auf dem Leichenhaus des Friedhofs am Gallerberg in Feldafing, schätzt Günter Hansel. Und er muss es wissen, schließlich hat er das Kreuz im September in mühevoller Kleinarbeit neu eingekleidet und ihm so zu neuem Glanz verholfen. Zwischen zehn und zwölf Stunden hat es gedauert, bis der 75-jährige Gemeinderat, auf einem Gerüst hockend, das Kreuz von altem Schmutz gereinigt und in seine neue Schale geworfen hatte. Und auch bei der 21 000 Euro teuren Innenrestaurierung der Aussegnungshalle hat er tatkräftig mitgeholfen. Die wurde unter anderem vom Malerbetrieb Schmautz ausgeführt, bei dem Hansel, der gelernter Maler und Restaurator ist, auf 450-Euro-Basis angestellt ist. "Vor 52 Jahren bin ich nach Feldafing gezogen und wollte eigentlich nur ein Jahr bleiben, jetzt wohne ich immer noch hier, da muss ich mich doch mal richtig integrieren", sagt Hansel und grinst.

"So eine Aussegnungshalle muss schon anständig ausschauen, gerade wenn's um Trauer geht, ist das wichtig", sagt Bürgermeister Bernhard Sontheim. "Die Fenster haben wir schon restauriert und die Aussegnungshalle neu geweißelt", erklärt er. Nun soll die Leichenhalle, die im Jahre 1904 erbaut und 1906 eingeweiht wurde und unter Denkmalschutz steht, für weitere 9000 Euro weiter restauriert werden: "Die Böden werden rausgerissen und komplett erneuert und außerdem haben wir ein Budget für die Renovierung der Toiletten eingeplant", sagt Bürgermeister Sontheim. Er finde es ganz fantastisch und lobenswert, dass Hansel sowohl die Arbeitszeit als auch den Materialwert gespendet habe, erklärt er. Vor allem die Arbeitszeit, die Hansel aufgewendet habe, um das Kreuz zu vergolden, wäre ins Geld gegangen, sagt Sontheim. "Das Blattgold hatte ich noch daheim", ergänzt Hansel. Den Wert von 180 Euro habe das Gold allerdings nur in seiner Blattform. "Wenn man das Gold runterkratzen würde, hätt' man nicht einmal ein Nugget, das ist nichts mehr wert", sagt Sontheim. Klauen lohnt also nicht.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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