Reaktor-Gegner wieder aktiv:"Mütter gegen Atomkraft"

Gegründet wurden die "Mütter gegen Atomkraft" bereits im Jahr 1986 - nach der Gesetzesänderung der Regierung bekommt die Gruppe nun wieder verstärkt Zulauf von jüngeren Frauen.

Blanche Mamer

Nach der Verlängerung der Laufzeiten für die Atommeiler durch die schwarz-gelbe Regierung bekommen die Aktivitäten der "Mütter gegen Atomkraft" wieder mehr Nachdruck. "Wir waren all die Jahre aktiv, haben uns getroffen, Informationen gesammelt und an unsere Mitglieder weitergeleitet. Allerdings hatte die allgemeine Aufmerksamkeit am Thema Atomenergie in den letzten Jahren nachgelassen", sagt Erika Schalper von der Starnberger Gruppe.

Nach der Verlängerung der Laufzeiten für die Atommeiler durch die schwarz-gelbe Regierung bekommen die Aktivitäten der "Mütter gegen Atomkraft" wieder mehr Nachdruck. (Foto: lkn)

Als die rot-grüne Bundesregierung im Juni 2000 den Ausstieg aus der Atomenergie beschloss, hatte der Vereinsvorstand kurz überlegt, ob die Arbeit der "Mütter", die sich 1986 nach dem GAU von Tschernobyl zusammengeschlossen hatten, nun beendet sei. Doch dann wurde entschieden, dass es noch zu früh sei, um sich zur Ruhe zu setzen. "Wie wir jetzt sehen, war es richtig weiterzumachen. Denn die Bundesregierung konnte ohne zu zögern, ein beschlossenes Gesetz gegen ein neues ersetzen, auch wenn bei Stuttgart21 das Gegenteil behauptet wird", so Schalper, die sich politisch in der Starnberger Agenda engagiert.

Einige der Starnberger Aktivistinnen arbeiten in den Agenda-Arbeitskreisen mit, sagte die Physikerin Karin Wurzbacher, Mitbegründerin der Initative vor 24 Jahren. Andere hätten sich mehr dem sozialen Aspekt zugewandt und sich verstärkt für die "Kinder von Tschernobyl" engagiert. Sie kümmerten sich um Hilfsgüter, notwendige Operationen oder auch um Erholungsaufenthalte für kranke Mütter. Entscheidend für den Verein sei, dass jetzt auch junge Frauen mitmachen.

© SZ vom 13.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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