Raisting:Eine Hülle für das Radom

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Noch ragt die rote Parabolantenne des Industriedenkmals aus der provisorischen Einhausung - aber noch in diesem Jahr soll das Radom seine neue, mittlerweile dritte Traglufthülle aus strapazierfähigem Kunststoff erhalten. (Foto: Radom GmbH)

Der neue Schutz soll heuer kommen und mehr Besucher in das Industriedenkmal locken

Von Armin Greune, Raisting

Am Wochenende jährt sich der Tag, an dem das Sturmtief "Bianca" das Radom entkleidete. Enorme Böen setzten die zehn Tonnen schwere Polyesterhülle so unter Zug, dass sie in drei Fetzen riss. Seitdem steht die Parabolantenne nackt in der Raistinger Flur; um den Bau den Winter über vor Frost und Nässe zu schützen, ist er provisorisch eingehaust. Heuer soll das weltweit einzigartige Industriedenkmal seine neue Schutzhaube erhalten, Anfang März wird der Auftrag zur Konstruktion der 5000 Quadratmeter großen Folie in Auftrag gegeben. Ihre Nähte werden sowohl vertikal wie auch diagonal verlaufen, um den bei Stürmen auftretenden Spannungen besser entgegenzuwirken.

Außerdem soll die neue Hülle fast völlig lichtundurchlässig sein, sie ähnelt damit wieder der ersten Polyesterhaut aus dem Jahr 1964, die wegen Einsturzgefahr 2012 ersetzt werden musste. Für die nunmehr dritte Einkleidung kommt die Versicherung auf, die technischen Vorbereitungen liefen derzeit auf Hochtouren, sagt René Jakob, Geschäftsführer der Radom GmbH, die für den Kreis Weilheim-Schongau diese ganz spezielle Immobilie verwaltet.

Gleichzeitig werde aber "ein modulares Realisierungskonzept" ausgearbeitet, um künftig mehr Besucher ins Radom zu locken. In der von der Radom GmbH in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie des Ateliers "Tamschick Media+Space" wird vorgeschlagen, den Hauptraum und die Antenne unter der Hülle für großflächige Projektionen einzusetzen, die mit "immersiv-künstlerischem" Charakter naturwissenschaftliche Themen aufgreifen sollen (Immersion: lateinisch für Eintauchen). Im Entwurf werden etwa auf dem Parabolspiegel Funkwellen mit Laser dargestellt, während auf die 90 Meter lange Innenwand des Gebäudesockels ein bewegliches Alpenpanorama projiziert wird.

Im Konzept sind weiter Informationsflächen zu Technik und Geschichte des Radoms sowie touristischen Tipps vorgesehen: Sie könnten in der Schleuse, am Antennensockel und in einem Anbau untergebracht werden.

© SZ vom 24.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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