Die Mitglieder der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Starnberg haben am Dienstag ihre Vorstandsriege bestätigt: Einhellig wählten die 22 Stimmberechtigten der insgesamt 59 Personen zählenden Gruppierung Altbürgermeister Ferdinand Pfaffinger erneut zum Vorsitzenden. Seine Stellvertreter bleiben Stadtrat Patrick Janik, Ulrich Müller, Thorsten Schüler sowie Claudia Bader als Geschäftsführerin. Dem erweiterten Vorstand gehören Materna Weskamp, Reinhard Dirr, Walter Mayer und Hella Baehr-Rödel an.
Pfaffinger fasste die Aktivitäten der vergangenen Jahre kurz zusammen, Schatzmeister Müller berichtete über ein Guthaben in Höhe von 8761 Euro. Stadtrat Janik berichtete von der politischen Situation in Starnberg. Zwar sei für ihn die UWG als aktiver Verein hinter der Fraktion "ein steter Quell der Inspiration". Doch andere Aspekte der Stadtratsarbeit seien weitaus weniger spaßig: Allein in der Vorwoche sei er inklusive Vorbereitung 35 Stunden für die Stadt im Einsatz gewesen. Ohnehin existiere keine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und Bürgermeisterin. Jüngstes Beispiel sei eine mit 49 Fällen bislang unvollständige Liste dringlicher Anordnungen der Bürgermeisterin der vergangenen Jahre, von denen etliche erst in der Stadtratssitzung vergangene Woche mit Veröffentlichung der Liste bekannt wurden. Janik hegt den Verdacht, "dass da am Stadtrat vorbei manövriert wird".
Die "Starnberger Zustände" seien weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, erklärte Janik. Dazu gehören etwa die Umstände zur Einweihung der Westumfahrung, die Disziplinarklage gegen die Bürgermeisterin oder die Haushaltslage der Stadt. Janik vermutet, dass ein "planvolles Plündern" stattgefunden habe, um für die Seeanbindung kein Geld mehr zu haben. Aktuell gebe es keinerlei finanziellen Spielraum für weitere Projekte. Die Seeanbindung werde unabhängig von der Lösung in jedem Fall Geld kosten.