Gemeinderat begrüßt Planung:Neue Chance für die Pöckinger Ortsmitte

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Der Raiffeisenplatz in Pöcking: In dem jetzt vorliegenden Vorschlag sieht Bürgermeister Rainer Schnitzler die "mit Abstand beste Lösung". (Foto: Nila Thiel)

Die VR-Bank tritt diesmal als Investor auf und will den zentralen Platz so gestalten, dass ein Ensemble entsteht.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Seit 20 Jahren schon wird über die Bebauung und Gestaltung des Raiffeisenplatzes in Pöcking diskutiert. In dieser Zeit haben zwei Investoren detaillierte Planungen vorgelegt, sind aber später wieder abgesprungen. Nun gibt es einen dritten Anlauf, von dem der Gemeinderat durchgehend überzeugt ist. Dieses Mal tritt die Volks- und Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg, die dem Platz seinen Namen gegeben hat, als Investor auf.

Die Bank will das dort geplante Wohn- und Geschäftshaus dem bestehenden Bankgebäude anpassen, so dass ein Ensemble entsteht. Der Raiffeisenplatz mit dem Bankgebäude ist nach Angaben von Bürgermeister Rainer Schnitzler "der zentrale Punkt in Pöcking". Die VR-Bank bezeichnete er in einer Sitzung in der vergangenen Woche als "idealen Partner" und die Vorentwurfsplanung als "mit Abstand die beste Lösung". Es sei der letzte Punkt, um die Sanierung der Ortsmitte abschließen zu können.

Schon in den Neunzigerjahren war im Rahmen des Rückbaus der Hauptstraße und der Neugestaltung der Pöckinger Ortsmitte über ein Platzkonzept diskutiert worden. Damals stand neben dem Sitz des Geldinstituts noch ein Lagerhaus. Doch die Verhandlungen mit der Bank gestalteten sich schwierig. Die VR-Bank wollte sich alle Optionen offenhalten, da noch keine konkreten Planungen für das Areal vorlagen.

In den Folgejahren keimte dann jedes Mal Hoffnung auf, wenn wieder ein neuer Interessent auftauchte. Letztendlich aber hatten sich bisher alle Planungen zerschlagen. Für die Gemeinde war es stets oberstes Ziel, die ortsprägende Linde auf dem Platz zu erhalten. Daher war es ein wichtiger Schritt, als sie das Grundstück, auf dem der Platz entstehen soll, vor ein paar Jahren von der VR-Bank erwerben konnte. Die Platzgestaltung selbst ist aber noch nicht spruchreif. Bevor die Gemeinde ein Konzept plant und den Vorplatz zusammen mit dem Ascheringer Weg daneben saniert, müssen zunächst die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Nun gibt es also einen neuen Anlauf. Im Gegensatz zu den früheren Planungen, die ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage im hinteren Bereich des Platzes vorsahen, wird laut Vorentwurf der Altbestand mit dem dreigeschossigen Neubau verbunden, so dass der Vorplatz eingerahmt wird. Dass jetzt ein Entwurf vorliegt, der eine Einheit mit dem bestehenden Bankgebäude bilden soll, ist laut Schnitzler nur möglich, weil der Eigentümer gleichzeitig auch Investor ist. Wie er betonte, soll auch der "nicht so schöne", bestehende Zwischenbau des VR-Gebäudes in die Planung einbezogen und saniert werden, um eine stimmige Gestaltung zu erreichen. Das einzige Risiko, das einer Verwirklichung noch entgegenstehen könnte, sind nach Meinung des Rathauschefs die derzeit unvorhersehbare Entwicklung der Baupreise.

Nach Angaben von Bauamtsleiterin Mirjam Heuer fügen sich die Planungen städtebaulich gut ein, da die umliegenden Gebäude, wie etwa das Ärztehaus, ein Mehrgenerationenhaus und das Betreute Wohnen, ebenfalls dreigeschossig sind. Vize-Bürgermeister Albert Luppart nannte das Vorhaben "einen Lückenschluss", der ein Glücksfall für Pöcking sei. Der Gemeinderat billigte daher Änderung an einem Bebauungsplan für den Bereich.

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