Planegg:Vandalismus im Sportpark

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Planegg erstattet Strafanzeige wegen nächtlicher Besucher

Von Rainer Rutz, Planegg

Auf ihren Sportpark am Feodor-Lynen-Gymnasium ist die Gemeinde Planegg besonders stolz. Über eine Million Euro hat sie mit den Jahren in das weitläufige Gelände mit Stockbahnen, Kletterturm, Spielplätzen und anderen attraktiven Angeboten gesteckt. Regelmäßig finden Veranstaltungen für junge Leute statt, die stets gut besucht sind. Doch seit einigen Monaten sind Teile des leicht zugänglichen Geländes vor allem an Wochenenden zum meist nächtlichen Treffpunkt von Jugendlichen geworden, die sich, so konstatiert es die Gemeinde Planegg jetzt in einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft, "wie Vandalen benehmen": Flaschen und Glasscherben würden in das Beachvolleyballfeld geworfen, Müll auf dem Gelände verteilt, die Scheibe des Schaukastens wurde eingeschlagen und vieles mehr.

"Es kostet uns Zeit und Geld, jede Woche den Dreck zu beseitigen, der an Wochenenden auf dem Gelände hinterlassen wurde", sagt Betriebshofleiter Alexander Veit. Natürlich habe man mit den jungen Leuten mehrfach gesprochen, auch der Kontaktbeamte der Polizei schaue regelmäßig vorbei, doch es nutze offenbar nichts. Deshalb habe man jetzt Strafantrag stellen müssen. Planeggs Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig spricht von "massiven Beschädigungen, Verwüstungen und Unratablagerungen". Auch ein mehrmals die Woche von der Gemeinde beauftragter Sicherheitsdienst habe dies nicht verhindern können. Leidtragende seien vor allem auch der Hausmeister des Gymnasiums und einige Anwohner, von denen es zunehmend Beschwerden gebe.

Die Jugendlichen, so Schaudig, "sagen immer: Wir werden überall vertrieben. Keiner will uns haben." Schaudig zeigt ein gewisses Verständnis: "Tatsächlich wollen wir ja auch nicht alles absperren hier." Und es stimme auch: "Die Freiräume für junge Leute, die nicht in Vereinen organisiert sind, werden immer enger." Geeignete Räumlichkeiten für "freie Jugendliche" biete die Gemeinde Planegg bisher auch nicht: "Die wollen natürlich schon irgendwo abhängen und chillen." Schaudig hält es für sinnvoll, "wenn die Gemeinde Räume schaffen" würde.

Das soll jetzt zumindest im Kleinen geschehen: Planegg will eine Art Wartehäuschen aufstellen, um wenigstens einen wetterfesten Treffpunkt bieten zu können. Junge Leute können das Häuschen dann selbst nach ihren Vorstellungen gestalten. Vorbildlich, so Schaudig, mache das die Nachbargemeinde Pentenried, wo es einen Wagen als festen Treffpunkt für junge Leute gebe, "der nur mit festen Spielregeln genutzt werden darf". Vorher müssten allerdings auf dem Feo-Gelände die Zerstörungen und der Vandalismus aufhören. Auch deshalb habe man jetzt Strafantrag gestellt.

© SZ vom 06.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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