Planegg:Schöner lernen

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Die Volksschule Planegg wird von Grund auf saniert und bekommt zudem eine neue Turnhalle

Von Rainer Rutz, Planegg

Der Gemeinderat Planegg hat ein großes Bauprojekte auf den Weg gebracht, das einen finanziellen Kraftakt darstellt. Mit großer Mehrheit billigte das Gremium die Pläne der Architekten für eine komplette Sanierung der Volksschule, hinzugekommen ist der Beschluss für einen Neubau der Turnhalle. Die Gesamtkosten werden auf rund 10,6 Millionen Euro veranschlagt. Im nächsten Jahr sollen die auf insgesamt vier Jahre angelegten Bauarbeiten beginnen.

Die Volksschule Planegg an der Josef-von-Hirsch-Straße ist rund 110 Jahre alt. Das riesige Gebäude mit Turnhalle und Sportplatz ist eine geradezu ehrwürdige Institution in der Gemeinde, auch viele Planegger Persönlichkeiten sind dort zur Schule gegangen. Das in den jüngsten beiden Jahrzehnten mehrfach teilsanierte Haus steht nicht unter Denkmalschutz, rein theoretisch wäre ein Abriss also möglich. Doch das wollte niemand im Gemeinderat, nur Christian Haugg (FDP) könnte sich einen Neubau der Grundschule vorstellen, würde aber den alten Bau erhalten wollen. Die Schule ist dreizügig und gehört damit zu den größten Grundschulen im Würmtal.

Bei der bisher letzten Sanierung vor 15 Jahren war der Brandschutz aktualisiert worden, unter anderem wurden das Dach und die Fenster erneuert. Schon damals war klar, dass auf Dauer an einer Grundsanierung kein Weg vorbeiführt. Die steht nun an. Dabei geht es vor allem um eine komplette Innensanierung und etliche Zusatzpakete, die Architekt Peter Oppenheimer in der Sitzung vorstellte.

Dazu gehört der Einbau eines Fahrstuhls, um die Schule behindertengerecht zu machen, eine neue Lüftungsanlage, neue Beleuchtungsanlagen, Wärmeerzeugungskonzepte und vieles mehr. Die Untersuchung der Turnhalle durch Baufachleute brachte wenig Erfreuliches zutage. Nicht nur, dass die Turnhalle samt Sportplatz in ihren Ausmaßen nicht mehr dem Stand der Zeit entspricht, also zu klein für die Schule ist, sie ist auch in schlechtem Allgemeinzustand. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung kam zu dem Schluss, dass ein Hallen-Neubau mit rund 2,8 Millionen Euro nur um rund 800 000 Euro teurer wäre als eine Renovierung, die allerdings an den knappen Ausmaßen der Halle nichts ändern würde. Also entschied man sich für den Neubau.

Gegenstimmen zum Gesamtprojekt kamen vor allem aus der FDP, hier hält man weitere Einsparmaßnahmen für notwendig. So stiegen die vor einem Jahr ermittelten Baukosten von rund acht Millionen Euro auf nunmehr 10,6 Millionen. Die notwendigen Summen sind bereits in den Investitionsplänen der Haushalte bis 2020 enthalten.

Zwei gute Nachrichten hatte der Architekt zu berichten: So müssen die Schüler und Klassen während der Bauzeit nicht ausgelagert werden, die Größe der Schule reicht aus, um mit zeitweiligen Verlagerungen im alten Gebäude auszukommen. Außerdem haben die Architekten bei ihren Untersuchungen der alten Bausubstanz keine gesundheitsschädlichen Stoffe gefunden ; das hätte die Sanierung deutlich teurer gemacht. Wegen der umfangreichen notwendigen Vorplanungen beginnen die Bauarbeiten erst im Frühjahr des kommenden Jahres.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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