Planegg:Heftiger Gegenwind

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Urban und aus einem Guss - so stellen sich die Planer die Umgebung des Planegger Bahnhofs vor. Visualisierung: Gemeinde (Foto: N/A)

Planegger wehren sich gegen Pläne für das Bahnhofsareal

Von Rainer Rutz, Planegg

Rechtzeitig zur Gemeinderatssitzung an diesem Donnerstag haben die Planegger Astrid Pfeiffer und Christian Schröter im Rathaus Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) eine Liste mit 865 Unterschriften von Planegger und Martinsrieder Bürger übergeben. Die Unterzeichner schließen sich der Forderung an, die künftige Bebauung am Planegger Bahnhofsareal deutlich kleiner und verträglicher zu gestalten, als dies bisher öffentlich diskutiert wurde und vor allem im Siegerentwurf zum Ideenwettbewerb vor drei Jahren zum Ausdruck kommt.

Unter dem Slogan "Für Planegger planen - Identität bewahren" wird vor allem die Idee eines 2000 Quadratmeter großen Supermarktes und eines siebenstöckigen Hotelturms am Heide Volm nicht akzeptiert. Grundstücke sollen nicht an "gewinnorientierte Investoren" verkauft werden, Wohnraum soll ausschließlich für Planegger Bürger geschaffen und ein stimmiges Verkehrskonzept entwickelt werden. Pasing und Germering, so Pfeiffer und Schröter bei der Unterschriftenübergabe, seien schlechte Vorbilder. Was in den nächsten Jahren am Planegger Bahnhof entstehe, gehe die ganze Region an und habe Auswirkungen auf die Lebensqualität. Man habe mit vielen Bürgern geredet, sagte Pfeiffer - dabei wurde immer wieder die "Angst" betont, "unser Planegg zu verlieren". Man müsse die Beteiligten an einen Tisch bringen und zu gemeinschaftlichen Lösungen finden.

Gut möglich scheint es zu sein, dass die Initiatoren mit ihrer Unterschriftenliste offene Türen einrennen. Denn der Gemeinderat wird aller Voraussicht nach von den meisten unverbindlichen Plänen aus dem Ideenwettbewerb Abschied nehmen und, damit rechnet Bürgermeister Heinrich Hofmann, sich dem Vernehmen nach für den dritten Sieger, das Büro Molenaar, entscheiden. Jedenfalls wird Hofmann, wie er bei der Unterschriftenübergabe sagte, "den Vorschlag machen, sich auch mit der Planungsidee eines der dritten Preisträger zu befassen".

Molenaars Entwurf beispielsweise war im Gegensatz zum Siegerentwurf ausgesprochen ländlich geblieben, hatte auch auf einen Hotelturm verzichtet und viel Grün vorgeschlagen. Der Bürgermeister betonte, nach einer Grundsatzentscheidung im späteren Bebauungsplanverfahren würden die Themen Verkehr, Wohnraum für Einheimische, naturnaher, grüner Bahnhofsplatz sowie ein Ort der Erinnerung an den großen Bombenangriff 1945 eine Rolle spielen.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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