Planegg:Experiment gescheitert

Lesezeit: 1 min

Caféhaus zieht sich wohl aus innovativem Ladenkonzept zurück

Von Rainer Rutz, Planegg

An der Planegger Bahnhofstraße ist schon wieder ein Experiment mit Ladengeschäften gescheitert. Nach der Schließung der hochpreisigen und anspruchsvollen Käfer-Filiale am Marktplatz vor einigen Wochen wird nun auch das originelle Tagescafé in den Räumen der Münchner Bank nach nur einem Jahr seinen Betrieb einstellen. Damit ist gleichzeitig in der Gemeinde Planegg auch ein modernes Konzept gescheitert, das sich "Co-working" und "Shared Office" nennt, also zwei Geschäftsmodelle sozusagen unter einen Hut bringen wollte. Es wird von dem Unternehmen Terrabay unterstützt.

Die Idee: Nach der Schließung der eigentlichen Bankfiliale wurde der Vorraum in einen modernen Servicebereich mit Automaten umgestaltet. Kurzfristig konnten darüber hinaus Räume zu einem geringen Stundenpreis gemietet werden, etwa als Tagesbüros - für Preise von fünf Euro pro Stunde aufwärts. Der gesamte vordere Bereich mit Schaufensterfront wurde an einen Caféhaus-Betreiber vermietet, der dort ein außergewöhnliches Café mit kleinen Speisen und Kuchen einrichtete und es mit optisch ansprechenden Sitzmöbeln ausstattete. Dort wurde Kaffee aus aller Welt angeboten und wer wollte, konnte sogar an Kursen zur Kaffeezubereitung teilnehmen oder sich eine Kaffeemaschine kaufen.

Wie jetzt bekannt wurde, hat jedoch der wichtigste Geldgeber und Geschäftsführer die Leitung aufgegeben und, wie Terrabay-Geschäftsführer Alexander Leeb sagt, "einen Scherbenhaufen hinterlassen". Seit einigen Wochen ruht der Betrieb, und wie es aussieht, wird die Location wohl nicht mehr weiter existieren können.

Wie die freien Räume künftig genutzt werden sollen, ist im Augenblick noch völlig offen. Das gleiche gilt auch für die Räume der früheren Käfer-Filiale. Einem Antrag der Freien Wähler, dort am Marktplatz doch eine Art Alten- und Service-Zentrum einzurichten, haben die Planegger Gemeinderäte kürzlich eine schroffe Absage erteilt.

© SZ vom 27.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: