Planegg:Es zieht sich

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Die Gemeinde will das Grundstück kaufen, auf dem die Traditionswirtschaft Heide-Volm stand. Die Verhandlungen sind zäh

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Verhandlungen über einen Ankauf des Heide-Grundstücks am Planegger Bahnhof laufen offenbar zäh. Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des Abrisses der Traditionswirtschaft und der Ankündigung der Familie Heide, an einen Investor verkaufen zu wollen, sind Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) und die Anwälte der Gemeinde immer noch in intensiven Verhandlungen mit den Beratern der Familie Heide. Ziel sei es nach wie vor, sagte Nafziger, "das Areal zu erwerben. So wären wir am freiesten in unseren zukünftigen Planungen auf der südlichen Hälfte des Bahnhofgrundstücks." Wie die Dinge gerade stehen, will der Bürgermeister nicht sagen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.

Dem Vernehmen nach geht es um einen Kaufpreis in unterer bis mittlerer zweistelliger Millionenhöhe für das knapp 14 000 Quadratmeter große Grundstück, für das es noch keinen Bebauungsplan gibt. Die Gemeinde möchte eine solche Rahmenplanung aber aufstellen. Makulatur sind vermutlich die Architektenwettbewerbe, Bürgeranhörungen und die daraus resultierenden Arbeiten an einem Bebauungsplan für den südlichen Teil des Areals, die vor der überraschenden Verkaufsankündigung der Familie Heide Ende März stattgefunden haben. Auch der Bau eines Edeka-Marktes scheint nicht mehr gesichert. Alles hängt nun vom Verhandlungsgeschick der Gemeinde ab, die es allerdings in der Hand hat, einem künftigen Investor über einen Bebauungsplan exakte Vorgaben zu machen.

Nafziger sprach von "Kreativität, die nun vom Gemeinderat gefordert" sei, sollte Planegg sich mit Heide einigen können: "Bei einem fast 1,4 Hektar großen Grundstück ist viel möglich - in erster Linie natürlich Wohnbebauung." Auch das Supermarkt-Projekt werde weiterverfolgt: "Dazu findet ein ständiger Dialog unter anderem mit Edeka statt." Außerdem wünscht sich Nafziger "viel Grün", überhaupt müsse es das Ziel sein, "dass hier etwas entsteht, was zu unserer Kommune passt".

Sollten die Verhandlungen heuer erfolgreich abgeschlossen werden, könne die Gemeinde binnen "drei Jahren, wenn wir alle an einem Strang ziehen, den Vorgang abschließen", sagt der Bürgermeister. Eine Konstruktion, bei der die Gemeinde das Sagen hätte, ist aber nur über einen Investor oder einen oder mehrere Projektanten denkbar - denn einen zweistelligen Millionenbetrag, wie er offenbar im Raum steht, kann Planegg alleine nicht aufbringen.

© SZ vom 01.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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