Pähl:Alm für Asylbewerber

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Seit 2010 steht die einst beliebte Ausflugsgaststätte Hirschberg-Alm leer. (Foto: Franz X. Fuchs)

Ehemaliges Vier-Sterne-Hotel wird Flüchtlingsunterkunft

Von armin greune, Pähl

Die Hirschberg-Alm an der Bundesstraße 2 oberhalb von Pähl wird zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Gemeinderat und Landkreis haben dem Vorhaben bereits im September zugestimmt; das Landratsamt Weilheim-Schongau hat nun mit den Eigentümern, der Gruber Gastronomie, einen über zweieinhalb Jahre laufenden Beherbergungsvertrag abgeschlossen. Die 1930 eröffnete Ausflugsgaststätte mit Hotel stand zuletzt seit Anfang 2010 leer und zum Verkauf. Die Gruber GmbH hatte das Anwesen für 3,5 Millionen Mark im Jahr 2000 erworben, der im Januar 2014 verstorbene Gastronom Herbert Gruber ließ das Restaurant für seine Steakhaus-Kette noch mit einem 200 Quadratmeter großen Wintergarten erweitern. Doch bereits von 2005 bis 2008 lag das ehemalige Vier-Sterne-Haus brach und wurde auf dem Immobilienmarkt angeboten.

Das Areal ist 15 560 Quadratmeter groß, das Hotel bietet 23 Zimmer, 250 Gäste könnten auf der Aussichtsterrasse, bis zu 700 im Biergarten bewirtet werden. Außer dem dreistöckigen Haupthaus mit 1250 Quadratmetern Nutzfläche steht über den Garagen noch ein Nebengebäude mit 120 Quadratmetern Fläche zur Verfügung, das früher als Mitarbeiterunterkunft diente. Obwohl sich in den vergangenen Jahren "sehr viele Interessenten" meldeten, konnte die Hirschberg-Alm letztlich doch nicht verkauft werden, sagt Alexandra Halletz, Geschäftsführerin und Tochter des Firmengründers Herbert Gruber. "Eigentlich wollten wir schon Anfang November starten" und in dem Anwesen Asylbewerber aufnehmen. Doch noch stehe das Brandschutzgutachten aus und es seien einige Umbauten zu bewältigen. Sie beträfen neben Fluchttreppen im Außenbereich auch noch die Modernisierung der Küche. Die Gruber Gastronomie, die in München fünf Steakhäuser betreibt, will auch die Verpflegung der Asylbewerber übernehmen und dazu etwa zwei mal wöchentlich Buffetkost aus München anliefern, sagt Halletz. Sie rechnet nun damit, dass die Flüchtlingsunterkunft Anfang Februar eröffnet werden kann. Aus ihrer Sicht wäre es wünschenswert, im Mitarbeiterhaus zusätzliche Wohnungen für Asylsuchende zu schaffen. Bislang ist lediglich vorgesehen, 76 Asylbewerber im Hauptgebäude unterzubringen; auch im bisherigen Restaurant, das 250 Gäste fasste, sollen Wohnräume eingerichtet werden.

© SZ vom 27.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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