Öffentlicher Dienst:Finanzielle Anreize schaffen

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Gilching und Seefeld wollen ihr Personal besser entlohnen

Um auf dem mittlerweile hart umkämpften Arbeitsmarkt gute und motivierte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst zu gewinnen oder das Personal zu halten, soll das Personal künftig besser bezahlt werden. Man stehe mit anderen Gemeinden und kommunalen Arbeitgebern im Ballungsraum München im Wettbewerb, auf den man mit höherer "leistungsorientierter Bezahlung" reagieren müsse, sagte dazu am Dienstag der Gilchinger Rathaus-Geschäftsleiter Stefan Amon im Gemeinderat. Das Budget der Zulagen für Tarifbeschäftigte und Beamte der Gemeinde Gilching sollte daher auf freiwilliger Basis von derzeit zwei auf vier Prozent erhöht werden, schlug Amon vor. Der Gemeinderat stimmte dem zu und beschloss, die Ausschüttung der Prämien auf 260 000 Euro im kommenden Haushaltsjahr zu verdoppeln.

Das Gremium genehmigte auch die sogenannte freiwillige ergänzende Leistung bei der "Großraumzulage München", von der Tarifbeschäftigte und Auszubildende in der Verwaltung profitieren. Die monatlichen Zulagen sind hierbei gestaffelt und liegen zwischen 270 und 140 Euro. Das Rathaus will deshalb zusätzlich etwa 360 000 Euro im Haushalt 2020 einplanen, um diese Zulagen finanzieren zu können.

Auch in Seefeld wurde am Dienstag die Notwendigkeit dieser Zulage nicht bezweifelt. "Wenn wir das nicht machen, haben wir große Probleme, Personal zu halten", sagte Bürgermeister Wolfram Gum (CSU). Das sei wieder ein typisches Beispiel, "wie wir zu Ausgaben gezwungen werden", meinte Peter Schlecht (FWG). Die Gemeinde Seefeld beschäftigt aktuell 72 Mitarbeiter. Mit der Großraumzulage fallen jährlich 165 000 Euro an. Weil die Ballungsraumzulage - die 2014 eingeführt wurde - in Höhe von 44 000 Euro aber wegfällt, bleiben etwa 120 000 Euro Mehrausgaben. Die leistungsorientierte Zahlung für Angestellte und Beamte wird von drei auf vier Prozent angehoben. So werden pro Jahr an die tariflich Beschäftigten 80 000 Euro ausgeschüttet, wenn deren Arbeit überdurchschnittlich bewertet wird.

Martin Dameris (SPD) fand die Erhöhung gut, wies aber daraufhin, dass sein Arbeitgeber, das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum, die gleichen Probleme habe, gute Mitarbeiter zu finden. Der Arbeitsmarkt sei leer gefegt.

© SZ vom 14.11.2019 / deu, csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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