Äpfel und Birnen auf den Wegen, Kirschen in der Wiese - es ist schade, wenn Obst ungenutzt verdirbt und zu Matsch wird. Dagegen möchte die Gemeinde Berg jetzt etwas tun und kennzeichnet ihre Obstbäume im öffentlichen Raum von kommendem Frühjahr an mit gelben Bändern, um den Leuten zu zeigen, dass sie die Früchte gerne ernten und verwerten dürfen.
Mit der Ernteaktion will die Kommune den Blick der Bevölkerung für regionales, zeitlich verfügbares Obst schärfen. "Es ist sehr sinnvoll, dass man so Lebensmittelverschwendung entgegentritt. Und dazu beiträgt, alte und regionale Obstsorten zu fördern", sagt die Klimabeauftragte der Gemeinde Berg, Sebastiana Henkelmann. Henkelmann geht davon aus, dass sich im Besitz der Gemeinde rund 40 Obstbäume befinden - darunter auch etliche am Mörlbacher Weg.
Die Bürgerbeteiligung Berg hatte angeregt, sich an der Ernteaktion "Zu gut für die Tonne!", die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen hat, zu beteiligen. Die Gemeinde hofft so auch, Bürger, die frei stehende Obstbäume besitzen, zu animieren, an ihren Stämmen ebenfalls gelbe Bänder anzubringen, sofern sie diese nicht selbst abernten können. Denn schließlich kommt so mancher Baumbesitzer mit dem Pflücken nicht mehr hinterher, wenn sich im August und September die Sträucher und Bäume vor lauter Früchten biegen.
"Stadtklimabäume" für den Straßenraum
Apropos Bäume: Im vergangenen September haben Vertreter der Gemeinde mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamts Starnberg Bäume im Straßenraum begutachtet und festgestellt, dass diese zum Teil recht schadhaft sind. Dies ist sowohl auf schlechte Standortbedingungen wegen der großen Versiegelung, als auch auf die damals ausgewählten Baumarten zurückzuführen.
Dem will die Gemeinde Berg nun Rechnung tragen und darauf achten, künftig klimaresiliente Baumarten zu wählen, die mit Hitze, Trockenheit, beengten Wurzelräumen und anderen Stressfaktoren im Straßenraum besser umgehen können: sogenannte Stadtklimabäume. Das sind nicht immer heimische Hölzer, sondern auch Arten wie beispielsweise die Robinie, die Stadtlinde oder die Purpurerle und der Kegelförmige Spitzahorn. Im Berger Wohngebiet zwischen der Haydnstraße, der Richard-Wagner Straße der Max-Reger-Straße und Am Huberfeld, in dem etliche schadhafte Bäume stehen, will die Gemeinde in den kommenden Jahren Kegelförmigen Spitzahorn nachpflanzen.