Oberpfaffenhofen:Der kurze Draht zum All

DLR Oberpfaffenhofen steuert neues Datenübermittlungs-System

Der Startschuss für Europas neue Datenautobahn im All ist gefallen: Eine Rakete ist am vergangenen Freitag um 23.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit dem ersten sogenannten Laserknoten des Datenrelais-Systems EDRS an Bord eines Kommunikationssatelliten von Kasachstan aus ins All gestartet. Das in einer Höhe von etwa 36 000 Kilometern gebrachte Gerät soll Informationen rasch zur Erde bringen, was Hilfs- oder Rettungseinsätze nach Katastrophen beschleunigen könnte. Für die Steuerung sowie für die Kontrolle des Satelliten ist das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum des DLR in Oberpfaffenhofen zuständig. Das Unternehmen hat in das Projekt 8,7 Millionen Euro aus Forschungsmitteln investiert. Das Bayerische Wirtschaftsministerium stellte zudem 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das "European Data Relay Satellite System" (EDRS) gilt laut DLR als Meilenstein in der Telekommunikation.

Aufgrund ihrer festen Position im Weltraum können EDRS-A und EDRS-C die Kommunikationsdaten von niedriger fliegenden Erdbeobachtungssatelliten aufnehmen und ohne große zeitliche Verzögerungen zur Erde weiterleiten. EDRS arbeitet mit optischen Laserverbindungen. Der erste EDRS-Knoten, EDRS-A, soll seine Datenrelaisdienste im Sommer 2016 aufnehmen. EDRS-C soll 2017 starten.

© SZ vom 01.02.2016 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: