Neuried:Polt-Auftritt fällt aus

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Neuried muss Mehrzweckhalle aus Sicherheitsgründen sperren

Von Julian Raff, Neuried

Nur siebeneinhalb Monate lang haben sich die Neurieder an ihrer neuen Mehrzweckhalle erfreuen können, nun bleibt der Bau wegen möglicherweise gefährlicher Mängel an der Deckenverkleidung erst einmal geschlossen. Der für Freitagabend geplante ausverkaufte Auftritt von Gerhard Polt muss damit ausfallen. Auch sonst hat die Sperrung weitreichende Auswirkungen auf diverse Veranstaltungsprogramme und auf den Schulsport.

Bereits Anfang Februar war die Halle für zwei Tage gesperrt, nachdem sich Holzteile im Türbereich verformt und die Verschraubungen gelockert hatten. Da die abgehängte Holzdecke von der gleichen Firma installiert worden war, hatte die Gemeinde eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Noch bevor der Gutachter vergangene Woche seine Arbeit aufnahm, zeigten sich an den Revisionsklappen der Zwischendecke Verformungen. Eine der Klapptüren hatte sich schließlich über Nacht geöffnet und hing am Morgen in den Scharnieren. Auf Grundlage von Detailfotos der betroffenen Deckenpartien kam der Bausachverständige zu dem Ergebnis, dass Risiken für Besucher nicht auszuschließen seien. Der Gemeinde blieb damit keine andere Wahl, wie Bauamtsleiterin Dagmar Hasler erklärt: "Es wäre höchst fahrlässig, den Polt-Auftritt stattfinden zu lassen."

Besonders hart trifft dies nicht nur die 500 Gäste, sondern vor allem die Veranstalter. Der Verein "Kunst und Kultur Neuried" (K&K) hat heuer ein besonders ambitioniertes Programm auf die Beine gestellt, um die im Juli 2016 eröffnete, rund 9,6 Millionen Euro teure Halle angemessen zu bespielen. Hans Hobelsberger, Vorsitzender und treibende Kraft des Vereins, hatte sich bereits anlässlich der Sperrung vor fünf Wochen besorgt geäußert. Schon damals hätte es für den Polt-Auftritt keine Alternative mehr gegeben.

Die wesentlich größere Germeringer Stadthalle war nun als Ausweichbühne kurz im Gespräch, wurde aber wegen der finanziellen Risiken verworfen. Ob sich für die übrigen Kabarett-, Zauber- und Musikabende Alternativen finden, bleibt offen.

© SZ vom 08.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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