Fünfseenland:Tatort Starnberg

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Der Landkreis als Filmregion: Daniela Tewes, Angelika Göschl und Alexandra Högner (von links) erklären im Unterbrunner Pfarrhof, wie das funktioniert. (Foto: Georgine Treybal)

Filmteams können Drehorte nun im Internet finden.

Von Carolin Echterbeck, Gauting

Ob "Snowden", "Ludwig II." oder "Colonia Dignidad": Der Landkreis Starnberg ist immer wieder Schauplatz für große Film- und Fernsehproduktionen. Auch Regisseure wie Walter Steffen oder berühmte Schauspieler wie Josef Bierbichler leben in der Region. Nun bietet die Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (GWT) eine Datenbank mit Drehorten an, die Filmschaffende in den Landkreis locken soll und gleichzeitig ein "Heimatbilderbuch" für Einheimische ist, wie GWT-Regionalmanagerin Daniela Tewes bei der Vorstellung am Mittwoch in Unterbrunn sagte. Das Konzept wird zur Hälfte vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert.

Das Team um Projektleiterin Alexandra Högner hat eine Website mit etwa 40 Bildern von besonderen Orten in der Region erstellt; die Aufnahmen stammen von der Kraillinger Fotografin Amelie Tegtmeyer. Produzenten können dort Drehorte jeglicher Art finden: eine alte Bäckerei in Starnberg zum Beispiel, verlassene Gebäude auf dem Gelände der Asklepios-Klinik in Gauting oder der Bayerische Yachtclub. Die Bilder wurden außerdem auf Postkarten gedruckt und passend zu den jeweiligen Motiven mit Sprüchen, wie "König der Möwen", "Sing mir das Lied vom Boot" oder "Das Schweigen der Hämmer" versehen und in Kinos und der Tourist-Information ausgelegt.

Die Website ist der erste Baustein des GWT-Projekts mit dem Titel "Kino, Fernsehen, YouTube - eine Region in bewegten Bildern", das Orte, Menschen und Geschichten im Fünfseenland zeigt. Auf einem YouTube-Kanal werden außerdem Menschen und ihre Geschichten gezeigt.

"Filmschaffende suchen nicht nur Schönes", so Kathrin Winter vom Film-Fernseh-Fonds Bayern bei der Präsentation im Unterbrunner Pfarrhof. "Auch Details wie ein Stacheldrahtzaun, eine Kiesauffahrt oder ein leerer Flur zählen manchmal", ergänzte Daniela Tewes. Die Pächterin des Pfarrhofs berichtet von ihrer guten Erfahrung mit einem Dreh der "Rosenheim-Cops" auf ihrem Gelände.

Zudem könnten Einheimische auf der Homepage neue Orte in ihrer Umgebung entdecken. "Wir sind schockverliebt in die Bilder", erklärt Tewes und drückt damit ihre Begeisterung aus, dass sie auf diese Weise ihre sonst vertraute Heimat neu entdeckt habe. "Es ist ein schöner Kontrast zu Starnbergs Cabrio-Champagner-Klischee."

© SZ vom 13.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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